Krakow, Kazimierz

Bruni Schultzu


Nikada bog nije prošlost i sadašnjost
sljubio s tako teškim ljepilom
kakvo sam posvuda u zraku
udisao tamo pokraj Wisle
o ti, yingele
tražeći dućane cimetove boje
u kojima su ti preci jednom davno
šaptom i mukom
prokleli sve jutarnje zvijezde
što zanavijek su im ostale prišivene
za rukave i tvoje snježne oči

sada poljubi sipu
koja rasipa slatko crnilo smrti
da ti san
iznova ne nađe put do pučine.

Pomoli se utvarama koje na nebu
za nekog drugog
crta polarna svjetlost
i nikome ne pričaj
što si vidio tamo u bjelini
o ti, yingele.

Tko je i jednom hodao
za bilo čijim stopama u snijegu
zna da se nitko ne vraća istim putem
kojim je jednom pokušao
prevariti vrijeme

u snijegu nas bog još jasnije vidi
snijeg pada tek kada se njemu pomrači vid
bog snijegom liječi svoj neizlječiv strah.

Magle sa sjevernih mora
putovale su još dugo i daleko
što južnije i južnije u ravnicu
kako bi prvorođeni u njima
skrio svoju umornu vojsku

tako je
uvijek sam mislio
nastajala Poljska
i kada se god
magla s kasne jeseni
spusti u Kazimierz
ja opet vidim tolike utvare
kako pokušavaju
kao prljave rite
spaliti svoje vlastite sjene
izgovarajući imena
o ti, yingele
svih mojih znanih
i tvojih neznanih mrtvih.

Tko je i jednom hodao
za bilo čijim stopama u snijegu
stići će zato, makar u snu
na kraju puta
jednom u Kazimierz

tu reći dome
zašto me ostavi
o ti, yingele.

© Delimir Rešicki
De: Aritmija
Zagreb: Meandar, 2005
Producción de Audio: Slavonski radio, 2008

Krakow, Kazimierz

Für Bruno Schultz


Nie hat Gott Vergangenheit und Gegenwart
mit einem derart starken Klebstoff verbunden
wie ich ihn überall dort an der Wisla
eingeatmet habe,
o du Yingele
als ich die Zimtläden suchte
in denen deine Vorfahren einst vor langer Zeit
flüsternd und schweigend
alle Sterne des Morgens verfluchten
die für immer an ihren Ärmeln und deinen Schneeaugen
festgenäht waren

jetzt küsse die Sepia
die das süße Schwarz des Todes verstreut
damit dein Traum
nicht erneut den Weg auf das weite Meer finde.

Bete zu den Gespenstern
die das Polarlicht für einen andern
an den Himmel zeichnet
und erzähle niemandem
was du dort im Weiß gesehen hast
o du Yingele.

Wer einmal Fußspuren
im Schnee verfolgt hat
der weiß, dass niemand auf dem gleichen Weg zurückkehrt
auf dem er schon einmal versucht hat
die Zeit zu betrügen

im Schnee sieht uns Gott noch deutlicher
der Schnee fällt erst dann, wenn seine Sicht sich verdunkelt
Gott heilt durch den Schnee seine unheilbare Angst.

Die Nebel der Nordmeere
sind lange und weit gereist
immer weiter gen Süden in die Ebene
damit der Erstgeborene in ihnen
seine müden Soldaten verstecken möge

so entstand Polen
habe ich
immer gedacht
und immer, wenn sich
der Nebel im Spätherbst
auf Kazimierz legt
sehe ich so viele Gespenster
die versuchen
ihre eigenen Schatten
wie dreckige Lumpen zu verbrennen
dabei die Namen aussprechend
o du Yingele
all meiner bekannten
und deiner unbekannten Toten.

Wer einmal Fußspuren
im Schnee verfolgt hat
der wird aus diesem Grund, wenn auch nur im Traum
am Ende seiner Reise
nach Kazimierz gelangen

und dort sagen
mein Heim
warum hast du mich verlassen
o du Yingele.

Aus dem Kroatischen von Alida Bremer