Pasirinkimas

„Renkuosi įsidėt į galvą net tą galimybę,
                                    kad gyvenimas turi savo logiką“
                                                Wisłava Szymborska


Išsirinkau gimimo dieną
   banaliausiu metų laiku,
   mėnesį, panašų į šlapią
   karvelio jauniklį,
   lūžusiu raktikauliu.

Išsirinkau vietą smėlio dėžėje,
   troleibuse, lovoje, prie stalo,
   laikraščių puslapiuose, akyse, liežuviuose,
   visų aptvare ir niekieno kaimynystėje.

Išsirinkau vaizdą pro langą –
   kvadratinį natiurmortą su girtuokliu,
   velkančiu šunį (maniau, skarmalą).

Išsirinkau suknelę – šiandien išeiginė,

išsirinkau bandelę su aguonomis,

išsirinkau mylimą – ne tą,
   apie kurį pagalvojot,

išsirinkau Velykas ir Kalėdas
   ir abiem po žadintuvą,
   kad nepramiegočiau,

išsirinkau kūno temperatūrą,
   nagų ilgį ir dantų formulę,

išsirinkau kančią 6 val. per parą,
   6% laimės ir kiaulienos karbonadą,

išsirinkau sparnus, uodegą,
   žvynus, kanopas, iltis,
   darbo įrankius ir dauginimosi būdą,

išsirinkau himną, herbą,
   filosofinį pamatą ir nepateisinamas priežastis,

išsirinkau tikėjimą, didžiąsias nuodėmes,
   reikalingus parašus bei rekomendacijas,

išsirinkau mirtį – ne lietui lyjant,
   ne ketvirtadienį, ne ant laiptų pas mylimą,
   iš kuklumo.

© Daiva Čepauskaitė
De: nereikia tikriausiai būtina
Vilnius: Lithuanian Writers’ Union Publishers , 2004
Producción de Audio: 2005 Books from Lithuania

Die Wahl

„Ich wähle, mir sogar die Möglichkeit in den Kopf zu setzen,
               dass das Leben seine eigene Logik hat.“
               Wisława Szymborska


Hab mir gewählt den Geburtstag
   in der allerbanalsten Jahreszeit,
   einen Monat, der ähnelt
   dem nassen Jungen der Taube,
   mit gebrochenem Schlüsselbein.

Hab mir gewählt den Platz im Sandkasten,
   im Obus, im Bett und bei Tisch,
   auf den Zeitungsseiten und in den Augen, den Zungen,
   in der Koppel von allen, als niemandes Nachbar.

Hab mir gewählt den Blick aus dem Fenster –
   ein quadratisches Stillleben mit dem Betrunkenen,
   der einen Hund nach sich her zieht (ich glaub, einen Fetzen).

Hab mir gewählt das Kleid – heut ist Feiertag,
   hab mir gewählt das Brötchen mit Mohn,

hab mir gewählt den Liebsten: nicht den,
   an welchen ihr denkt,

hab mir gewählt die Ostern und Weihnacht,
   und für beide je einen Wecker,
   um nicht zu verschlafen,

hab mir gewählt die Körpertemperatur,
   die Länge der Nägel, die Formel der Zähne,

hab mir gewählt die Qual für 6 Stunden am Tag,
   6% vom Glück und Schweinskarbonade,

hab mir gewählt die Flügel, den Schwanz,
   die Schuppen, Hufe und Hauer,
   ein Werkzeug zur Arbeit und eine Fortpflanzungsweise,

hab mir gewählt die Hymne, das Wappen,
   das philosophische Fundament und den unbegründeten Grund,

hab mir gewählt den Glauben, die Hauptsünden,
   die nötigen Unterschriften und die Empfehlungen,

hab mir gewählt den Tod: nicht bei Regen,
   nicht an einem Donnerstag, nicht auf der Stiege beim Liebsten,
   aus Bescheidenheit.

Aus dem Litauischen von Cornelius Hell