Ann Cotten

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Ann Cotten

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Rede an die Beete


Beete, hört nun kurz her, bitte. Ich habe überlegt, diese Abhandlung in Versen zu schreiben. Es düngte mich eine Weile eine gute Idee. Die verschwand, zu recht, wie ich meine. Verzeiht mir also die unregelmäßigen Zeilen, in denen ich mich euch aussetzen werde. Es ist kaum was drin: eins für die Vögel, eins für die anderen Vögel, eins für den Tod und eines, das möglicherweise überleben könnte. Verzeiht. Zu fette Witze schärfen zuweilen den Mulch, mit dem ich euch belegen wollte, an die Grenze der Unannehmlichkeit, einer Art von Kratzen oder Schaben, das mitunter auch zu merken ist, wenn Spaten an einem Stein vorbeigeht, aber ich etwas tiefer davon haben will. Das kennt ihr wohl oder übel gründlicher als ich. Ich hoffe euer Mark zu erschüttern, und wenn ich dabei in einen sich auftuenden Schacht trete und mir im günstigsten Fall etwas verrenke. Ihr seht, ich meins ernst und schone niemanden. Im Gegenteil, hier habt ihr ein Versprechen, ich werde solche Planen über euch ausbreiten, dass das Kondenswasser allen Überlegens, das Brüten eines ganzen Frühlings über euch hereinbricht, sooft eine leichte Brise die versprochene Behütung, leicht wie das Versprechen selbst, zu Wellen ähnlich einem Meer im Theater bewegt. Wollt ihr das? Ich werde euch später, wenn mein Versuch zu Ende ist, danach fragen, ob ihr das gewollt habt, weil mir schon klar ist, dass ich mir im vorläufigen Stadium, dem lediglich der Bestellung, keine klare Antwort abholen kann, und vertraue auf eure zuneigungsvollen Informationen, wenn ich, nachdem dies alles vorüber ist, unter euch mich aufzuhalten die Ehre haben werde.

© Ann Cotten
De: unveröffentlicht
Producción de Audio: 2007, Literaturwerkstatt Berlin

Address to the beds

Beds, lend me your ears! I did consider writing this in verse. For a while it seeded a good idea to me. Which disintegrated, of course (my opinion). So please forgive my untrimmed lines in which I subject myself to you. There is hardly anything inside: One for the birds, one for the other birds, one for death and one that might survive. Forgive! Too spicy jokes change the mulch I wanted to cover you with, it borders on the uncomfortable, a kind of scratching or scraping that may be felt sometimes when a spade grazes a stone, but I want to have of it deeper. You are bound to know this more than I do. I hope to unsettle your very pith, though I should step into a shaft that opens below me and sprain something – if I am lucky. You see, I mean it and will leave no one unbothered. On the contrary, here is a promise, I will spread such sheets over you that the condensation of all considerations, the brooding of a whole spring break over you every time the breeze moves the promised shelter, light as the promise itself, as waves of an ocean in a theatre. Do you want that to happen? I will ask you later, when my test is run, if you wanted it, because I realize that I cannot get a clear answer as long as the state is temporary, merely an order, and I trust in your kind information, when, after all this is done, I will have the honor to sojourn among you.

Translation: Ann Cotten