störtebeker

„Ich bin der neunte, ein schlechter Platz.
Aber noch läuft er.“

(Günter Eich)

noch läuft er, sieht der kopf dem körper zu
bei seinem vorwärtstaumel. aber wo
ist er, er selbst? in diesen letzten blicken
vom korb her oder in den blinden schritten?
ich bin der neunte und es ist oktober;
die kälte und das hanfseil schneiden tiefer
ins fleisch. wir knien, aufgereiht, in tupfern
von weiß die wolken über uns, als rupfe
man federvieh dort oben – wie vor festen
die frauen. vater, der mit bleichen fäusten
den stiel umfaßt hielt, und das blanke beil,
das zwinkerte im licht. das huhn derweil
lief blutig, flatternd, seinen weg zu finden
zwischen zwei welten, vorbei an uns johlenden kindern.

© 2016 Hanser Berlin im Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG, München
De: Selbstporträt mit Bienenschwarm. Ausgewählte Gedichte 2001- 2015
Berlin: Hanser Berlin, 2016
Producción de Audio: Literaturwerkstatt Berlin 2010

störtebeker

«Je suis le neuvième, une mauvaise place.

                             Mais il court encore.»

                                                             Günter Eich

il court encore, la tête regarde le corps

qui titube. mais où

est-il, lui? dans ces derniers regards

depuis le panier ou dans ces pas aveugles?

je suis le neuvième et l’on est en octobre;

le froid et la corde de chanvre s’enfoncent

dans la chair. nous sommes à genoux, mèches

blanches les nuages au-dessus de nous, comme si

là-haut on plumait la volaille – comme avant les fêtes

les femmes. père qui, de ses poings blêmes,

tenait le manche, et la hache luisante

qui clignait dans la lumière. la poule pendant ce temps

passait en saignant, voletant pour trouver son chemin

entre deux mondes, devant nous, les enfants qui hurlions.

Traduction: François Mathieu