איסטנבול

בזיכרונך הירוק על גדות המפרץ, מתפתל
בעבורך שרך העצב, פתילי דמדומים, אלף מנורות.
דגים מוצאים את הייאוש תחת עמודים ביזנטיניים,
אמפיביים כמונו, הם מדדים על יבשת יום.
בזיכרון לילה, בשליית שינה, אני מדבר, אבל את
לא מניחה להגיע לתשובות של מים.

בדמיונך העתיק את רואה את מחזור הדם של העיר,
רגלה האחת קרן זהב,
שנייה כחולה כבוספורוס,
בין רגליה ים השיש
נפתח להולכים לאיבוד כמונו בתוך אור כסף,
בצעיף מסתחרר של מצבי רוח.

בכל מסע מתפקעים גאות ושפל,
צפות ערים רפות של ילדות
בזיכרונך שבילי אסיה, סוסוני פחם   
על הרים אדומים של תשוקה.
בזיכרונך שעשוי ארם דמשק, סחרחרת בזאר גדול  
בלי קול שרים האנשים:
"עיוור ופוזל, רק שניים יודעים
לרקוח את ממתקי דמשק".
וחנות צעצועי הסוכר עולה בלהבות.

בחזיון בית הקפה יאקופ, נשקפת אלת הסיפור מן הקיר
טזר אוזלו, מחייכת בחצי פה -
לבנה כצבעוני איסטנבול היא לוקחת את חצי האהבה,
במותה, את נותרת באוויר מרוצף
געגועים.
 
ביתמותך תמונות צרורות מצהיבות,
בגדי ילדה קרושים, מזוודת האימפריה,
באור הילדות כנף אושר
מוכתמת פחדים.

בדמיונך את שבה ממעמקים
להקשיב לקללה הסמויה בעורקי העיר,  
עולה בשמלת כלולות של גרגרי גשם כהה,
וירח איסטנבול נבלע בחומר אפל:
את שרה: "טיפות טיפות יורדות על שערך
להפוך לקשת בליבי", וחוצה את העיר
לומר את שמנו בין הגדות.

רק למענך מתהפכים צללי אסיה,
ואירופה היא נערה שקופה שעונה על שור אבוד.
קולות השיר יופקרו בגני המים
ויהיו לסירות מחליקות על פני ים הפלדה.
  
באוויר הקופא מתגלה כבר קיסוס הזמן
כמו שברחוב נפקחות עיני הנגן העיוור
לראות את היפה בנשות העיר
והוא מאבד את שירו.

יגון השקיעה תלוי מנגד כמו קישוט הנצח.
לאט תחרוג מעלייך העיר באוויר הקופא.
לפי נתיבי השמיים לא תוכלי לגלות דבר,
רק בשחר ניתן לחצות את קרן הזהב בעקבות פעימות
הלב,
ואנו נאחר את המועד.

מצפון רוחות לבנות נכרכות בצווארי הבתים,
מואזין בתפילה מפריד ימים מלילות,
מעיר את יקינתון המועקה של הבוקר,
מתוך שעות שנתך החרוצות.

עקרון החלום לא ישתנה לעולם:
ילד מושיט ידיים ואין תשובה
רק ים גואה בגופנו


מתוך: במקום  מקום, הקבוץ המאוחד סידרת ריתמוס 2008

© Israel Bar Kohav & Hakibbutz Hameuchad Publishing House/Tel Aviv Fund for Literature and Art
De: Bimkom Makom
Tel Aviv: Hakibbutz Hameuchad Publishing House/Tel Aviv Fund for Literature and Art, 2008
Producción de Audio: 2008 Literaturwerkstatt Berlin

Istanbul

Für Sezer und ihre Stadt
 

In deinem grünen Gedächtnis am Ufer der Bucht
schlängelt sich für dich der Farn der Traurigkeit,
dämmernde Dochte wie tausend Lampen.
Fische finden die Verzweiflung unter den
byzantinischen Säulen,
amphibisch wie wir, hüpfen sie auf dem Festland des Tages,
ich spreche durch das Gedächtnis der Nacht,
eine Plazenta des Schlafes,
aber du lässt es nicht zu,
die Antworten des Wassers zu erreichen.
 
In deiner uralten Fantasie siehst du den Blutkreislauf der Stadt,
der eine Fuß ein Goldstrahl,
der andere bosporusblau,
zwischen ihren Beinen das Marmor-Meer,
das sich für uns öffnet,
die in dem Silberlicht verloren gehen,
in einem Schleier von tausend Launen.
 
Bei jeder Reise platzen Ebbe und Flut
aus dem braunen und brennenden Kaffee
in unserem Mund,
schweben gebrechliche Städte der Kindheit herauf,
in deinem Gedächtnis harren die Pfade Asiens,
rabenschwarze Pferde auf roten Bergen der Begierde,
dein Gedächtnis ist in Aram-Damaskus geschmiedet,
ein großes Bazarkarussell,
ohne Stimme singen die Menschen:
„Nur ein Blinder und ein Schielender
beherrschen die Kunst der Zuckerbäcker
von Damaskus“,
und der Laden des Zuckerbäckers
geht in Flammen auf.
 
Betrachte ich das Café Yakup
schaut die Göttin der Geschichten von der Wand,
Tezer Uzlu, halblächelnd,
weiß wie die Tulpen Istanbuls
nimmt sie mit ihrem Tod die halbe Liebe mit,
du bleibst in der Sehnsucht bepflasterter Luft hängen.
 
Deine Waisen-Fotos und steife Mädchenkleider
im Koffer des Reiches
sind mit dem Licht der Kindheit
wie ein Schweif des Glücks,
von Angst befleckt,
gebunden.
 
In deiner Fantasie kehrst du aus der Tiefe zurück,
um dem Fluch, der in den Adern der Stadt verborgen ist,
zuzuhören,
der Fluch, der in einem Brautkleid von dunklen Regentropfen
aufsteigt,
und die dunkle Materie verschluckt den Mond über Istanbul:
Du singst: „Tropfen, Tropfen fallen auf dein Haar und
werden zu einem Regenbogen in meinem Herzen.“
Und du überquerst die Stadt
um unsere Namen zwischen beiden Ufern zu rufen.
 
Nur für dich wandeln sich die Schatten Asiens,
und Europa ist ein durchsichtiges Mädchen,
das sich an einen verlorenen Ochsen anlehnt.
Die Stimme des Liedes verliert sich
in den Wassergärten,
wird zu Booten, die auf dem
Stahlsee gleiten.
In der frierenden Luft nagt schon
der Efeu der Zeit,
in der Strasse öffnen sich
die Augen des blinden Musikers,
um die schönste Frau der Stadt zu sehen,
und er verliert sein Lied.
 
Die Trauer der Dämmerung ist wie ewiger Schmuck.
Langsam trennt sich die Stadt von der gefrorenen Luft,
die Himmelskörper verraten dir nichts,
nur in der Morgendämmerung lässt sich
das Goldene Horn überqueren,
der Herzschläge folgend,
und wir verpassen den Zeitpunkt.
 
Weißer Wind aus dem Norden
wickelt sich um die Hälse der Häuser,
der Muezzin trennt in seinem Gebet
den Tag von der Nacht,
er weckt die Hyazinthe der morgendlichen Beklemmung,
aus deinem emsigen Schlaf.
 
Das Prinzip des Traums ändert sich nie:
Ein Kind streckt seine Arme aus,
eine Antwort gibt es nicht,
nur ein aufsteigendes Meer
in unserem Körper.

Übersetzung: Eldad Stobezki