Michael Speier
schlacht um berlin (1)
schlacht um berlin (1)
warum eigentlich man schläft wüssten wir gern
warum eigentlich werden daten immer öfter in wolken abgelegt
und im wattigen vakuum eines warteraums am flughafen wir
warum eigentlich berlin gerade wieder kippt
am horizont sein berüchtigtes grau: prognosen
darin abend und morgen verschwimmen
warum aber kurz vor milch dies saugende licht
zwischen berghain und parisbar (das wüssten wir gern)
die eleganz des luftwiderstands wenn man hinaustritt
ins off-ne zwischen hellsinn und herzschaden
nach den mühsam verpassten gelegenheiten
bei gläsern und unsagbar törichten augenbädern
natürlich - kann man entgegnen - das liegt an den
ereignissen die verteilen sich nicht gleichmäßig
in raum zeit und musik oder es liegt an den
unbemannten dokumenten mit denen
sie einem die seele rausdrehn
an minier-motten in den kastanienalleen
oder der ewigen traufhöhe des stimmann
alles ausreden – ist eigentlich es verboten
vergangenheit zu essen oder an piercings
zu rütteln oder den erdenkbarkeiten
wenn doch die klimakapseln dahinsurrn
im kleinen ball der neben dem eigenen kopf schwebt
und man nicht weiß warum noch richtung mitte
wo einen weiß und leicht das frühlicht duzt
warum also zerbrechen um aufzudecken
(frangio ut pare facias) dann lieber heim
ins bionaden-biedermeier der bötzow
oder großspurig die frankfurter durchfegt
und wenn die eingeschlossenen fragen
wo bleibt wenck? sag ihnen im tresor
und anderen bunkern wir liegen hier
erschossen herum in diesem augenwinkel
haben das wachsein schon
vor sieben milliarden jahren eingestellt