Ulf Stolterfoht
muttersprache 1968/1: freund-feind-kennung
muttersprache 1968/1:
freund-feind-kennung
nach jahren zähsten rum-modulns wehte im vorigen
gedicht so etwas wie ein lüftchen - ein reichlich
laues allerdings. inzwischen wissen andre mehr. man
munkelt seien reingefleischte (blutjunges urgestein
darunter) vereinzelt sogar bestarbeiter - gleichwohl
geneigt nennwert mit -leistung zu verwechseln. so
ändert sich zunächst nicht viel / das ausspiel zeigt
sich relativ stabil: zentnerschwerer ästhet gegen die
pflegeleichten pfundskerls - sie wolln so schreiben wie
sie sind! ER darf - sie nicht! macht davon auch gebrauch.
baut erstmals eine klammer auf (einschluß egal. hier teil
fürs ganze seine wahl: wo "faktisch fetisch" bildlich
trifft packt "bildhaft fetisch" faktisch zu. räumt leicht
umnachtet ein: es könnte eine andre sein. sie schließt des-
ungeachtet von allein) auf diesmal folgenschweren prall:
lumpenelite gegen erstarktes deutungsproletariat. bei
drucklegung ergebnis offen. leiser verdacht erweist sich
schnell als ausgemacht: das projektil im anflug auf das ziel.
hieße auf kunst nach anschuß hoffen. umsonst! das letzte
wort "discorporate" (... legt nah den körper zu verlassen).