Andreas Neeser
Drei Schwestern
Wir dümpeln auf beinlangen Stämmchen
gehäutetes Totholz, kein Wind fällt
nur backbord
vergisst sich am Knorren ein wildfremdes Haar.
Wir sollten uns fragen
wo wäre der Scheitel in so einem See, und
ich frage, wie teilte sich grundlos das Blau
zwischen Arven und Stein?
Dort vorne drei Gipfel
der Dunst zeichnet weiche Konturen
die Schwestern in Schiefer verschwimmen talauf
und ich wende entgeistert auf offenem See.
Seit Jahrzehnten mein einziger Bruder
kriech ich beim Rastplatz ans Ufer
im fahleren Licht
fehlt uns wieder für alles das dunkelste Wort.
Lai da Palpuogna, Bergün