Auf der Mauer sind sie emsig am Arbeiten. Dürre Schlüsselbeine
und eine leichte Brise fügen sich zu einem h-Moll aus Körpergerüchen.
Ihre Nasenflügel öffnen und schließen sich im Takt, wiederholen
das Feingefühl für Farbmaterial, das im Polizei-Zeitalter aufkam.
Vorm Fenster gibt man ein Meisterwerk von Aprilsonne und leichtem Wind.
Der Himmel krümmt sich um die Kurven, die dann die Wolken bilden
und das Heck der kreisenden Tauben zeigt einen Öltank.
Alles ist vollständig wie’s immer war, wie die Schultern guter Freunde,
wie ein Dübel verspachtelt in Vergangenheit oder einer Metapher.
Sie sind immer noch dabei, in Eimern den Mörtel zu mischen.
Hartnäckig verwenden sie Speichel, um sich den Lippen anzupassen,
die nichts damit zu tun haben:
Vom Verkehrsbild bis zu einem Star-Portrait,
von der Pizza bis zu experimentellen Theaterstücken,
vom leidenschaftlichen Spiegelei bis zum heiseren Regengott im Radio.
Diese ganzen Sachen sind wohl nicht unbedingt traurig. Im intensiv nach
Blumen duftenden Spätfrühling bringe ich den Reifen das Schreiben bei.
Schau mal, wie sie quatschen und lachen mit aufgeblasenen Backen,
wie sich das steife Mandarin vermischt mit dem spaßigen Hosensaum
der Dialekte.
Sie sitzen gerade auf der Fensterbank, falten Zeitungen zu dreieckigen
Kapuzen. Auch scheint es so, als wäre der vorbeifliegende, abgerackerte
Schmetterling am überlegen, wie das aufgedunsene Gewächshaus die
Zeit genießen soll.
Draußen sind die Frühlingsfarben so quecksilberglatt,
das Heck der kreisenden Tauben zeigt einen Propeller.
Scheinbar hat man gründlich renoviert,
aber nur, um das Innere noch einfacher abreißen zu können.