Die dunklen Orte

Im schattenlosen Wald, der trauernd steht
Am hundekahlen Kamm des Erzgebirgs
Geh ich umher, in der Dämmerung
Oder ists Rauch AUS BÖHMENS HAIN UND FLUR
Den sie nicht fassen an der Grenze, grau
Der Rasen deckt das Riesenhaupt
In dem es grübelt hunderte Jahre
In hohlen Schächten, wo sie wohnen wie
Im Orkus, und viel arbeiten die Wilden
Mit gewaltigem Arm

                                  Bei Altenberg
Die Binge starrend, Eingeweide
Seit das Erdreich einbrach unter Tage
Über Nacht, in dem die Arbeit pocht
Menschlichfreudig noch, wie sonst

Das ist der Berg. Und was ist nun die Predigt.
Die Stimme spricht: Kehr um. – Voran! voran
Im Dunkelen wo die Gefahr wächst
Die dritte aus dem Busche: BAHNE FREI
Schlittern die Kindlein auf der Teufelsbahn

Ich dachte stets, es würde erst beginnen.
Jetzt hab ich meine Tage abgerissen
Und saurer Regen rennt mir aus der Stirne
Kaum atmen mehr, nur reden das
In meinem dunklen Kopf / mein Tschernobyl
Wo auch das Kind im Mann ergraut
Und nicht verspricht die Erde noch zu dauern

Die Freiheit nun, so ungebunden stehn

Die Stimmen schrein. Im Hochwald hängt Hans Koch
In unästhetischem Zustand

                    DAS TAGWERK IST VOLLBRACHT.
S IS FEIERAHMD. GANZ SACHTE SCHLEICHT
    DE NACHT.

© Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1990
From: Der Stoff zum Leben 1 - 3. Gedichte
Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag, 1990
ISBN: 3-518-22039-X
Audio production: 2000 M. Mechner, literaturWERKstatt berlin

[the object is the work, what’s worked, internal]

the object is the work, what’s worked, internal,
interment.
how is the feeling, that labors,
and how does one make mortar, glue,
catalog, shop window and park and
end of clinic, surgical cut

Translation: Luigi Bonaffini