Ασκήσεις αναπνοής

Γύρισα ανάποδα την ψυχή μου
κι είδα πώς μεγαλώνουν οι πέτρες

(με λίγο φως)
σκληραίνει η τύχη και γίνεται

ν’ ανεβαίνουν ψηλά τα πουλιά
κι έπειτα
τα ξεκουρδίζει ο ήλιος


Προσπάθησε ν’ αναπνέεις κανονικά
μέσα γαλάζιο – έξω γαλάζιο
σε μια πνοή ξανασυμβαίνουν όλα
Οι πέτρες έλεγα
- τα πάντα δίνονται σαν ξυράφι
Κι άμα τα θέλεις πιο βαθιά
μέσα γαλάζιο – έξω γαλάζιο
άμα τα θέλεις πιο βαθιά

καλό κουράγιο

Αυτός ο κόσμος
είναι η πιο σπλαχνική μορφή του ποτέ

Ποτέ ο ιδρώτας
τόσο πολύ με το αίμα

© Yannis Stiggas & Kedros ed.
Athens: Kedros ed.,
Audio production: Literaturwerkstatt Berlin 2010

SCHLAFLIED DES ERSTGEBORENEN

Seine Freundin rief mich heute an
Name Lila, das Haar wie Feuer
Isebel mit der braunen Haut, deren irdischer Name etwas läuten ließ
Dicklippig, konnte ich ihr Fehlen von Manieren spüren
so leicht wie ich indisches Henna erkannte
Sah im Geist meine Handfläche ihre Wange erkunden, verwunden
hielt aber ein aus Angst, sie verlöre seine andere Frucht
Bettreif kam er diese Nacht nach Hause
Atem-schwer, vergessen, was er eben letzte Nacht noch gefragt
Dass wir warten, und auf jede mögliche Weise begann er zu vergessen
Dass ich und ich allein bestimmt war, ihm jeden seiner Erben zu schenken
Ich konnte ihren Haarspray riechen, als das Wasser gegen seine Haut spritzte
Ich fand an seinem Hemd die Stelle, die sie in unserem Leben mit Rouge befleckt hatte
Und doch blieb ich, betend, wenn er mir Süßes kaufte
Es bedeutete, es würde ernst zwischen uns
Wenn er mir Blumen kaufte
Es bedeutete, dass der Morgen uns gehörte

Meine Freundinnen meinen, ich sei verrückt, mir das bieten zu lassen
Kartenhäuser bauen, nur weil ich seinen nächsten Kuss nicht abwarten kann
Es ist es nicht wert, meinen sie immer wieder, ist es nicht wert
Wert, denn er nähte mir die Augen zu
Als keine von ihnen auf meine Worte hörte
Als sie mir nicht sagten, dass sie mir glaubten
Mein Verstand möchte das alles vergessen
Doch immer wieder sagt mein Herz mir, er ist ein Glücks-
Spiel, man kann es sich nicht leisten, die Wunden des Lebens zu zählen
Über das letzte Glas verschüttete Milch zu weinen
Wird dir nicht zeigen, wo der Saft ist
Ich hatte ihm bereits alles gegeben
Seinen Sohn zur Welt gebracht und wurde oft gehört und gesehen
Schlaflieder blutend, während ich zurückwich
Und war doch nie schnell genug
Den Schlägen dieses Mannes auszuweichen

Ich weiß, du kannst es nicht sehen
Wie könntest du auch nur im Ansatz verstehen
Er war die Art Mann
Der mich vergessen ließ
Woran ich war
Wie ich mir ein neues Universum schaffen würde
Mich retten und wenn auch nur durch Verse
Montag umhüllte ihre Finger blau
durch jeden Tag, bis er durchkam
Ich atmete seinen Namen, als wäre ich ein Teil dieses Spiels
Wo er Hi sagte, hielt die Zeit an
Bis sich etwas tat
Weil nicht alles bleibt, was es ist

Manche Menschen hungern nach Liebe, nicht ich
Nicht wenn ich mich erinnere, wie es samstags am schlimmsten
Flaschenteufel, er schmuste mit ihm
Wie unter einem Bann
Schützte ihn wie Mutterhabicht über dem Nest
Er wollte nicht essen, dieser Mann atmete kaum
Und in sinnlosem Zorn überfiel er selbstsüchtig
Keksdose und Kühlschrank, ohne Achtung für die Bedürfnisse unseres Sohns
Das erste Schlaflied meines Sohnes
War der Klang seiner weinenden Mutter
Als Rippen an ihrem Herzen rissen
Er im Schoß, die Faust seines Vaters
die sich anschickte, ihm ein frühes Grab zu richten
Und mein Kleiner konnte nicht schnell genug groß werden
Um sich den Schlägen seines Vaters in den Weg zu stellen
Vielleicht die Musik laut genug zu spielen
Um den Familienzwist zu übertönen
Nun weiß mein Sohn, was er nicht sollte
Und ich tausche seine Unschuld nicht
Gegen irgendeinen Kuss
Gegen irgendeine Leidenschaft

Also warum ertappe ich mich diese Nacht wieder
Wie ich Schlaflieder darüber singe
Dass unser Daddy einer von den Männern war
Die uns vergessen ließen
Wie wir uns ein neues Universum schaffen
Für dich, meinen Sohn und mich
Wenn auch nur durch Verse
Doch als er fort war
Verhüllte Montag ihre Schatten blau
Die Finger tauchten jeden Tag ein
Bis er durchkam
Wir atmeten seinen Namen, als würde es zum Spiel gehören
Wo er Hi sagte, hielt die Zeit an
Bis alles sich änderte, weil nichts bleiben muss, was es ist

Übersetzung: Susanna Mewe – Lektorat: Norbert Lange