Halb Taube Halb Pfau 3

Ich stehe auf im Land. Ich klappe mich auf und taste, greife, grabe, kratze an verschieden tiefen Stellen nach einer pulsierenden Quelle, einem wütenden Geysir. Und:

Finde mich auf der Oberfläche des Planeten liegen, die Knie angewinkelt, und der Wind fährt mir unter den Rücken, in den Mund und zwischen die Beine und der Wind sagt mir, wo mein Körper aufhört und die Luft anfängt, die ganze Luft, und unter mir das submarine Schimmern, der Himmel ist eine relativ weitläufige Angelegenheit, er muss hier gleich in der Nähe sein, aber eine Verbindung kommt momentan nicht zustande. Ich bin ein System aus Rohren, vielleicht, die aneinander beginnen und ineinander enden, durch die der Wind geht, sonst nichts.

Findest dich, Sonntagmorgen halb acht, bei den Haubentauchern an den Gestaden stierst in die Schlieren säufst die Aussicht bis blindlings stehst knietief im Siel rings schluckst Wasser vom Rand ab haust schlaff auf die Planken liegst aus da wie Pfandgut – gestrandet auf deiner halbtauben Haut gelandet im halbgaren Licht hier             
genadelt gerendert dirty            
verplempert im Tau und             
halb Taube halb Pfau    
halt das mal aus so        
ste(h)ts

© 2016 by Secession Verlag für Literatur, Zürich
From: Halb Taube Halb Pfau
Zürich: Secession Verlag für Literatur, 2016
Audio production: Audiotrack aus: Halb Taube Halb Pfau (Secession Verlag für Literatur 2016) Regie: Maren Kames & Milena Kipfmüller, Komposition: Klaus Janek, Stimmen: Maren Kames, Marina Frenk & Guido Graf

Sluice

[...]


[...]


Sunday morning finds you by the waterfowls a littoral eight o’clock staring at striations blindly swilling the view til you’re knee-deep in the sluice downing water from the margins feebly socking the planks laying there like an abandoned bottle –
stranded on your half-numb skin
landed in the half-baked light here
needled rendered dirty
frittered away in the thaw
half fowl and half swallow
withstand and -mellowed-
withstood

Translated by Amanda DeMarco