At the Penang

                           eating
Asian food alone
I often feel
like a spy or
detective—mid-
century, on
my day off or
perhaps between cases.
Still, nice
to have a job—
& nothing much to
do.  I pull
the envelope out
with the plan
for the next few readings—
names scribbled, scribbled-
out, reinstated, moved
around from week to
week.  I wonder
how Lee Marvin
organised readings—
gun on the table,
hat upturned
on the floor,
flicking lit matches
into it?  And then?
The names in the hat
that had burned
were in?  out?
or just prominent
& suggestive & then,
like me, he grabbed
an envelope from
the desk (beside the bed
in his hotel room)
& scrawled them down.  May
be?
         I saw Marvin once,
at the Malay restaurant
near Central station where I usually
had the laksa—where
I first had laksa.
 
He was sitting with another man
& wearing a white
linen suit, quietly
in a corner.  Not
much talk.  He was
here, I think,
for Marlin fishing.
 
I’m here
for an hour
eating, reading, then
back to work—
where I pour some drinks,
(turn on the lights), check
the mike & soon the
poets drift in
& we do the reading.

Audio production: The Red Room Company, 2014

Im Penang

                    Wenn
ich asiatisch esse,
allein, fühle ich mich oft
wie ein Spion oder
Detektiv – in der Mitte
des Jahrhunderts, an
einem freien Tag oder
zwischen zwei Fällen.
Trotzdem, nett
einen Job zu haben -
& auch sonst nicht viel
zu tun. Ich nehme
den Umschlag
mit den Daten
für die nächsten Lesungen -
hingekritzelte Namen, durch-
gestrichen, hingekritzelt, hin- und
herbewegt von Woche zu
Woche. Ich frage
mich, wie Lee Marvin
Lesungen organisiert hat -
Waffe auf dem Tisch,
Hut umgedreht
auf dem Boden,
brennende Streichhölzer
danach schnipsend? Und dann?
Die Namen im Hut,
die verbrennen,
sind sie drin? Draußen?
Oder nur auffällig
& zweideutig & dann,
nahm er, wie ich,
einen Umschlag aus
dem Nachttisch (neben dem Bett
in seinem Hotelzimmer)
& kritzelte die Namen hin. Kann
das sein?
         Ich sah Marvin einmal
in dem malaiischen Restaurant
in der Nähe der Central Station, wo ich
immer die Laksa aß – wo
ich zum ersten Mal die Laksa aß.

Er saß zusammen mit einem anderen Mann
& trug einen weißen
Leinenanzug, still
in einer Ecke. Nicht
viele Worte. Er war
hier, glaube ich,
um Speerfische zu angeln.

Ich bin hier
für eine Stunde,
esse, lese, und dann
zurück an die Arbeit -
wo ich ein paar Drinks nehme,
(das Licht einschalte), das Mikro
checke & sehr bald
treffen die Dichter ein
& wir machen die Lesung.

Aus dem Englischen von Matthias Kniep und Nadja Küchenmeister