BILANZ

Kaum einen Lidschlag lang
Der Frühling
Dein Frühling

Halten wir dir zugute
Du hast das Gespräch gesucht
Mit Bäumen  Gräsern  Steinen
- Die Scheu der Tiere schüchtert dich ein -
Du hast Fragen gestellt   aber
Mit gewohnter Ungeduld
Die Antworten nicht abgewartet
Hast dich bereitwillig ablenken lassen
Vom Singen der elektrischen Drähte
Hoch über dir  an gewaltigen Masten

Dein Ziel  die Erreichung des Wasserturms
Jenseits der echostillen Doline
Hast du - kaum ins Auge gefaßt -
Im Nu aus den Augen verloren
Gewohnt gleichmütig
Dich mit der Weglosigkeit des Geländes abfindend
Die Brunnen vor den verfallenen Gehöften
Hast du erst zur Kenntnis genommen
Als deine Zunge schon raschelte
Deine Lider spröd sich spannten

Für das Blühen des Ginsters im Karst
Voll Ungeduld erwartet
Hast du kein Auge gehabt
Kein Ohr
Für das Getöse der Vögel
Im wetterschrägen Spalier der Olivenbäume
Keine Nase
Für den Rauch brennenden Unkrauts
Jäh aufsteigend
Aus eben gejäteten Gärten

Stumpfsinnig  wie eh und je stehst du
Mitten im Sommer
Im Sommer der andern


                                                                    (1989)

© Hans Raimund
From: Der lange geduldige Blick
Mödling : edition umbruch, 1989
Audio production: Literaturwerkstatt Berlin 2008

polvo

al cerrarse la puerta, también están los perros
serenos en sus casas. el tráfico aéreo suspendido, ni
una podadora y ni un despertador. nada perturba, tan solo

una cortina hace espuma en el suelo, un rayo de luz
impacta en mi ojo. sensación como de fiebre. leve cruje la madera.
solo una avispa, que golpea la ventana, afuera se mecen

los pinos, en el cuarto, bajo mi cama, donde uno
yace con cuchillo romo, la pelusa tiembla, polvo.
polvo. escucho a la avispa que está sobre mí. los platos

tabletean en la cocina. cruje el vidrio. ahora los cubiertos;
quien si yo gritara, me escucharía, primero es el programa
en canal tres sobre animales y la charla en toda plenitud

y nada para mí seguramente. presa en la infinita
luz de media tarde. polvo. polvo. soy el insecto, lo agotado
perennemente, mi madre de niña dormía en esta cama.

Traducción de Daniel Bencomo