Antrobus or Land of Angels

          Wherever you are, you touch the bark of trees . . .
          different yet familiar
– Czesław Miłosz

I can be fiendish, I can’t be English, say ghosts.
Some with shaved heads, some with cane-rows,
muttering themselves into notebooks.

The barman’s eyes in The Antrobus Arms
become sharp gates when I claim to be English.

My mother, born here
My grandfather, the local preacher.


Oh, well then, welcome, he says or land your angels.
(There are enigmas in my deafness.)
I stare at the crest of gold lions behind the bar –
I scar the cross of Davidic’s line behind the bar

hear my ghosts say

Fiendish?

English?

The barman calls the whole village
and my name does the rounds.
My mother drives us to Antrobus Hall.

Two German Shepherds surround
the car. I climb out, it’s raining.
The dogs jump, their paws scraping

a new coat of earth on my chest.
A farmer appears, asks if we’re descended
from Edmund Antrobus.

Sir Edmund Antrobus, (3rd baronet)
slaver, beloved father
over-seer, owner of plantations

in Jamaica, British Guiana and St Kitts.
I shake my head, avoid the farmer’s eye.

my mother and I tread the cemetery
of Saint Mark’s, Antrobus,
and see everyone buried here is of Antrobus

We look up and see hawks in the ash trees
and sparrows in the wheat fields
and the rain-soaked stones of Antrobus

and after we walk the slick mirrors
of wet roads, the curves
of Barbers Lane, between trees

I take a photo of our shadows, flung
over the red berry bushes

like black coats.

© Raymond Antrobus, reproduced by kind permission of David Higham Associates.
From: All The Names Given
London: Picador, 2021
Audio production: Haus für Poesie, 2022

Antrobus oder Land der Engel

              Wo immer du bist, du berührst die Baumrinde …

              anders und dennoch vertraut – Czesław Miłosz


Ich kann teuflisch, nicht englisch sein, sagen Geister.

Manche mit geschorenem Schädel, manche mit Canerows,

nuscheln sie sich selbst in Notizbücher.


Die Augen des Barkeepers im Antrobus Arms

werden zu spitzen Gattern, als ich behaupte, Engländer zu sein.


Meine Mutter, hier geboren

Mein Großvater, der hiesige Priester.


Oh, naja dann, willkommen, sagt er, oder: Land deine Engel.

(Meine Taubheit birgt Rätsel.)

Ich starre auf den Kranz mit goldenen Löwen hinter der Bar –

Ich schramme das Kreuz des Hauses David hinter der Bar


höre meine Geister sagen


Teuflisch?


Englisch?


Der Barkeeper ruft das Dorf zusammen

und mein Name macht die Runde.

Meine Mutter fährt uns zur Antrobus Hall.


Zwei Deutsche Schäferhunde umzingeln

das Auto. Ich steige aus, es regnet.

Die Hunde springen hoch, ihre Pfoten scharren


eine frische Erdschicht auf meine Brust.

Ein Bauer taucht auf, er fragt, ob wir Nachfahren

von Edmund Antrobus sind.


Sir Edmund Antrobus (3. Baronet),

Sklavenhalter, heiß geliebter Vater,

Aufseher, Plantagenbesitzer


in Jamaika, Britisch-Guayana und St. Kitts.

Ich schüttele den Kopf, meide den Blick des Bauern.


Meine Mutter und ich betreten den Friedhof

von Saint Mark’s, Antrobus,

und sehen, jeder, der hier liegt, ist von Antrobus


Wir schauen auf und sehen Habichte in Eschen

und Sperlinge in den Weizenfeldern

und die regennassen Steine von Antrobus


und nachdem wir auf glitschigen Spiegeln

feuchter Straßen gelaufen sind, die Kurven

von Barbers Lane, zwischen Bäumen


schieße ich ein Foto unserer Schatten, geworfen

auf die roten Beerensträucher


wie schwarze Mäntel.

Ins Deutsche übersetzt von Sonja vom Brocke