A Farmer’s Ghost

Behind the trunk of a mango tree you were seen
vigilantly guarding rice fields; later,

collecting dung, rounding up cows,
you munched dry rotis, beat your daughter-in-law.

A farmer never leaves his land, they said,
till rice is safe from man and beast.

When bins are full, rice mixed with dry neem,
he will leave.  The old man is dead, not asleep.

That night, I read about witty Veetal,
short-tempered Zhoting, man-eating Hadals

and other Konkan spirits in The Times.  Next night:
ghostbusting, to dispel tales spreading like flames

in the night.  Dark face, still as a scarecrow,
leaning against a haystack, you were seen

by all but me.  Disconcerted then, now I see the point:
dispelling superstitions city folk like;

but, to believe the imagined to be true
can be a way of life, a fact, a truth. 


       Neem:  a bitter leaf


© Anju Makhija
Audio production: The Enchanting Verses Literary Review

Der Geist eines Bauern

Hinter dem Stamm eines Mangobaums sah man dich
aufmerksam Reisfelder bewachen; später

beim Mist sammeln, Kühe zusammentreiben,
trockenes Fladenbrot essen, Schwiegertochter schlagen.

Ein Bauer verlässt nie sein Land, sagen sie,
möge der Reis sicher sein vor Mensch und Tier.

Als die Eimer voll sind, die Reis-Neem-Mischung fertig,
da geht er. Der alte Mann ist tot, er schläft nicht.

An dem Abend einen Times-Artikel über Konkan-Geister
gelesen, Veetal den Gewitzten, Zhoting den Reizbaren,

Hadals den Menschenfresser. Die Nacht darauf: Geisterjagd,
Geschichten vertreiben, die sich verbreiten

wie Funken in der Nacht. Außer mir haben dich alle gesehen,
das Gesicht dunkel, still wie eine Vogelscheuche,

ans Heu gelehnt. Erst befremdet, verstehe ich jetzt:
Wer aus der Stadt kommt, vertreibt gerne Aberglauben;

aber das Ausgedachte für wahr zu halten
kann auch ein Leben sein, Fakt, Wahrheit.   


       Neem:  bitteres Blatt

Übersetzung: Lisa Jeschke & Tabea Magyar für Gegensatz Translation Collective