Udenfor har vinden lagt sig


Den dag jeg frygter mest er når de enkle ting bliver meningsløse.
Jeg ved, det er sket, når fanfaren i »Maden står på bordet« ikke
længere opfattes. Jeg ved, at når serviettens kølighed mod læber-
ne ved »Velbekomme« ikke længere gør indtryk og føles som et
kys, er det forbi. Vi sætter os til bordet, og alt er som altid.
Vi bryder brødet, hælder vin og vand op. Vi taler dæmpet, udenfor
har vinden lagt sig. Jeg rejser mig, og vi tager sammen ud. Vi
vasker op. Vi sætter ting på plads og fejer krummerne af bordet.
Vasen med blomster står nu, hvor den stod. Vi læser. Snart venter
sengen og den lange nat. Jeg slukker og ser efter om dørene er
låst. Om natten vågner jeg og hører vinden, lægger hånden på dit
hår og lytter til dit åndedræt. Falder i søvn igen, drømmer,
vågner. Det er morgen.

© Klaus Rifbjerg & Gyldendal
From: Rifbjergs digte. Udvalgt af Brostrøm
København: Gyldendal , 2001
Audio production: 2005, M.Mechner / Literaturwerkstatt Berlin

Draußen hat der Wind sich gelegt


Am meisten fürchte ich den Tag, an dem die einfachen
Dinge sinnlos werden. Ich weiß, es wird sein, wenn die
Worte „Das Essen steht auf dem Tisch" nicht mehr als Fanfare im Ohr aufklingen. Ich weiß, wenn die Kühle einer Serviette keinen Eindruck mehr hinterläßt auf den Lippen und
nicht mehr empfunden wird als ein Kuß, ist es vorbei.
Wir setzen uns an den Tisch, und alles ist wie immer.
Wir brechen das Brot, schenken Wein ein und Wasser. Wir
reden gedämpft, draußen hat der Wind sich gelegt. Ich erhebe mich, und beide gehen wir hinaus. Machen den Abwasch. Wir stellen die Dinge an ihren Platz und fegen die
Krümel vom Tisch. Die Blumen stehen nun wieder dort, wo
sie vorm Essen standen. Wir lesen. Bald wartet das Bett auf
uns und die lange Nacht. Ich lösche das Licht und prüfe, ob
alle Türen verschlossen sind. In der Nacht wache ich auf
und höre den Wind, lege die Hand auf dein Haar und lausche deinem Atem. Sinke wieder in Schlaf, träume, erwache. Es ist Morgen.

Aus dem Dänischen übersetzt von Lutz Volke

© Verlag Volk und Welt 1991
aus: Uhrenschlag der aufgelösten Zeit
Berlin: Volk und Welt 1991