Safiye Can

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FATİH'İN RESMİ

Ayasofya kubbesinde ak bir bulut,
Baktım, gitti gider. Bal rengi tespihim
Kehribar günler, düştü yaprak ve umut,
Güz yağmuru indi camda düğüm düğüm.

Benimdi savrulan kaftanlar, benimdi
Atların boynu, yerinde yeller eser!
Surların taşlarına sürdüm elimi,
Benimdi İstanbul, burçlar bana benzer.

Altın sahanlarda aş yedim, su içtim
Altın kupadan, zorlu Tuna'dan geçtim,
Ben Sultan Mehmet, Avni, tuğlarla yüce.

Bir resimde kaldım cüce, ben değilim,
Sarığım, soğuk kürküm, kokusuz gülüm,
Ararım, aranırım yerde delice.

Fatihs Bildnis

Über dem Himmel von Hagia Sofia
Eine reinweiße Wolke, in Aufbruchstimmung.

Honigfarben mein Tespih, bernsteinfarben die Tage, 

Die Blätter fallen und die Hoffnungen,
Der Herbstregen schlägt tropfenweise
Auf die Fensterscheibe.

All die wehenden Roben gehörten mir, mir
Die Hälse der Pferde, der Wind wehte mir zugunsten!
Meine Hände berührten die Stadtmauern,
Mir ähnelte jedes Sternzeichen, mir alleine 

Gehörte Istanbul.

Ich aß von goldenen Tellern, trank
Aus goldenen Bechern,
Überquerte die tobende Donau,
Ich, Sultan Mehmet, Avni, 

Stolz mit der Kriegsstandarte.

In einem Gemälde blieb ich stecken,
Zwergenhaft, das bin ich nicht,
Mein Turban, mein kühler Pelzmantel,
Meine duftfreie Rose, ich suche
Und suche mich vergebens auf Erden.

 

*Fatih, der Eroberer, Mehmet II., der siebte Sultan des Osmanischen Reiches. Er schrieb unter dem Pseudonym „Avni“ Gedichte.

Übersetzung: Safiye Can