From Chicago to O. G.

¿Quién dejó caer la campana desde la torre y dijo aúllan los lobos cuando ya no los
   sepulta la nieve?
Hoy ha nevado desde mi ventana que es abril y primavera en los periódicos
Hoy es Ike and Tina Turner que celebran la fiesta de sus cuerpos desde voces que
   tienen  para decir mucho más allá
La carta ayer por la noche ya casi en el delirio de los ojos rojos que se clavan sobre
   los objetos como puntillas que arden
Chicago es blanco de tormenta
Taima, la gata, le dice sí a los fríjoles de la soledad que comemos diariamente
Sihoy dejo caer una mano sobre la alfombra allí permanece hasta que mañana
   nuevo día la recojo, la coloco sobre mi hombro, o se queda varios días esperando
   el sonido de la máquina que la haga saltar por sí misma y colocarse firme sobre
   mis omoplatos
Camino como ese viejo surrealista que no creía en los sueños porque estaba
   siempre muy despierto dentro de ellos
y digo de la vida que sí también, que me como su sopa amarga, que la vomito sobre
   todas las piernas de la belleza, digo de chapules y saltamontes que habitan
   castillos como de lana, blandos pechos no recogen mi cabeza, me duelo duro
   contra el suelo pelado
El amor se va solo por la avenida y todos asquean de bocas buscándolo
Yo también asqueo de amor de fieras que comen desde adentro
Yo también purulento los amaneceres con la palabra mierda
         
Chicago quema como los dedos de la máquina en la cara
 Carl Sandburg es un edificio de apartamentos
 Yo le digo adiós a la biblia de ojos rosados que estrecha sus piernas
            contra el mostrador
 Yo le digo hola al evangelio de las sonrisas que se pierden dentro
            del reflejo amarillo de las cervezas
 El árbol solo que camina batallas desnudo          
 Soy
 Y quisiera encontrar todos los objetos perdidos en una noche de cartas mágicas
 Por ejemplo encontrar el mundo la estrella la fuerza los amantes el mago
 Hoy es el cuatro de octubre en Caracas y tengo 20 bolívares en el bolsillo
Hoy quemaré velas a la luz blues de Lincoln Avenue
 En el barrio Sur habrá negros incendios de todos los días
 Hoy no pensaré de Latinoamérica más que para decir
 Howareyou?
 Porque hoy es y siempre el 4 de octubre en Caracas y tengo
                 20 bolívares en el bolsillo
 Hoy se cierra una puerta
 Y se abren otras
 Hoy escribo y pienso en ti
 Hoy te veo viéndome verte
 Sale el sol por primera vez en el día
 El tren pasa mohoso de bulla sobre los rieles
Creo que estaré en México comiéndome de sol a los aztecas
Pienso no pensar y se abren miles de conchas
El viejo Cendrars me repite constantemente
Quand tu aimes il f aut partir
Y me lo dice hoy
Y me lo dijo el 4 de octubre de 1969
Y yo lo comprendo al ver la fuerza de mis pelos en punta
No lloraré más sobre los alcantarillados
Diré okay al cielo azul y al mar
Me iré con él y contigo a beber bajo los techos azules de Chagall
A crear el mundo con pantalones de vaquero
A reír de risas mientras se voltean las ideas
Y hoy ya no será el 4 de octubre de 1969
Hoy será el 7 de abril de 1972
Y desde Chicago para vos
Será mi amor de siempre

© A.R.
From: El poeta de vidrio
Caracas : Editorial Fundarte, 1979
Audio production: 2005, M.Mechner / Literaturwerkstatt Berlin

From Chicago to O.G.

Wer ließ die Glocke vom Turm fallen und sagte, es heulen die Wölfe, wenn sich nicht
einmal der Schnee um sie schert?
Heute hat es in mein Fenster geschneit, dass endlich April wird in den Zeitungen
Heute haben Ike und Tina Turner, die die Feier ihrer Körper zelebrieren, Stimmen, die aus
dem Jenseits sprechen
Der Brief gestern Abend kam bereits fast im Delirium der roten Augen, die sich an den
Gegenständen festnageln wie Stiche
Chicago ist weiß vor Sturm
Taima, die Katze, sagt ja zu den Bohnen der Einsamkeit, die wir täglich essen
Wenn ich heute eine Hand auf den Teppich fallen lasse, bleibt sie dort, bis ich sie am
neuen Tag aufhebe, sie auf meine Schulter lege, oder sie bleibt mehrere Tage liegen und
wartet auf das Geräusch der Schreibmaschine, das sie von selbst springen und sich an
mein Schulterblatt heften lässt
Ich gehe wie jener surrealistische Alte, der nicht an die Träume glaubte, weil er in ihnen
immer sehr wach war
und auch ich sage ja zum Leben, damit ich die bittere Suppe auslöffle, damit ich sie auf
alle Beine der Schönheit spucke, will sagen von riesigen Grashüpfern, die Schlösser wie
aus Wolle bewohnen. Weiche Brüste empfangen meinen Kopf nicht, ich tue mir sehr weh
am kahlen Boden
Die Liebe geht die Avenue entlang, allein und verabscheut mit den Mündern von allen,
die sie suchen
Auch ich verabscheue die Liebe der Bestien, die einen von innen auffressen
Auch ich eitere in der Morgendämmerung mit dem Wort Kot

Chicago brennt wie die Tasten der Schreibmaschine im Gesicht
Carl Sandburg ist ein Wohnblock
Ich verabschiede die Bibel mit den rosafarbenen Augen, die ihre Beine
                       gegen die Theke streckt
Ich begrüße das Evangelium des Lächelns, das sich im
                       gelblichen Widerschein des Biers verliert
Der einsame Baum, der sich durch das Leben kämpft, nackt
bin ich
Und würde gerne alle verlorenen Gegenstände in einer Nacht der magischen Karten finden
finden zum Beispiel: die Welt, der Stern, die Kraft, die Liebenden, der Zauberer
Heute ist der vierte Oktober in Caracas und ich habe 20 Bolivars in der Tasche
Heute werde ich Kerzen abbrennen zum Blues-Licht der Lincoln Avenue
Im Süd-Viertel wird es wie gewöhnlich schwarze Brände geben
Heute denke ich nur an Lateinamerika um zu sagen
Howareyou?
Denn heute und immer ist der vierte Oktober in Caracas und ich habe 20 Bolivars in der
Tasche
Heute schließt sich eine Tür
Und es öffnen sich andere
Heute schreibe ich und denke an dich
Heute sehe ich dich, wie du mich siehst, wie ich dich sehe
Die Sonne kommt zum ersten Mal an diesem Tag heraus
Der Zug fahrt eingehüllt in den Lärm der Gleise
Ich glaube, ich werde in Mexiko sein und von der Sonne die Azteken essen
Ich denke nicht zu denken, und es öffnen sich Tausende von Muscheln
Der alte Cendrars wiederholt mir ständig
Quand tu aimes il faut partir
Und er sagt es mir heute
Und er sagte es mir am 4. Oktober 1969
Und ich verstehe es, als ich die Kraft meiner gesträubten Haare sehe
Ich werde nicht mehr über der Kanalisation weinen
Ich werde okay zum blauen Himmel und dem Meer sagen
Ich werde mit ihm und mit dir gehen, um unter den blauen Chagall-Dächern etwas zu trinken
Um die Welt in Jeans zu erschaffen
Um über Gelächter zu lachen, während die Ideen durcheinander wirbeln
Und heute wird schon kein 4. Oktober 1969 mehr sein
Heute wird der 7. April 1972 sein
Und von Chicago schicke ich dir
auf ewig meine Liebe

Aus dem Spanischen von Johannes Jansen