In poco d’ora

In quella parte dell'anno non più giovinetto
che tuttavia uno, se muore, muore d'inverno,
la ragazza che viaggia sul diretto
del San Gottardo, in diagonale
con me e di fronte all'anziana signora
che l'accompagna (parlano insieme tedesco)
è ticinese, torna a Zurigo per cura,
ed io penso: « Ahi, tant’è pallida
che morte è poco più. Certo ha i giorni contati
(mi ha detto che non va meglio), forse
questa compita signora è la moglie del medico... Spesso
così: quando uno, nel Ticino, dopo aver speso soldi e soldi, gli dicono
che non c'è più niente da fare,
va a Zurigo. O a Lourdes ».
                                             Poi, durante la sosta
in non so quale stazione, sentiamo improvvisa la pioggia
picchiare sul tetto del treno, ed io dico: « Laggiù nel Ticino
non piove da mesi, perciò mi rallegra quest'acqua »,
ed è allora che tutto si sposta come tra sole e pioggia
e ringavagno la speranza, ché la ragazza, venuta a sedersi
fra la signora e me, dice a un tratto che il male di cui soffre
non è poi tanto grave, si tratta soltanto
di una storia un po' lunga alla spina dorsale,
ed è contenta, pallida di un pallore consueto.

© Giorgio Orelli
From: Sinopie
Milano: Arnoldo Mondadori Editore, 1977
Audio production: H.Strunk / M.Mechner, literaturWERKstatt berlin, 2003

«In kurzer Stunde»

In diesem Teil des nicht mehr jungen Jahres,

wobei, wenn einer stirbt, er doch im Winter stirbt,

reist im St. Gotthard-Eilzug

schräg mir gegenüber

ein junges Mädchen, das mit seinem Vis-à-vis,

einer älteren Dame, die es begleitet,

Deutsch redet; sie ist Tessinerin und kehrt

nach Zürich zurück zur Behandlung,

und ich denke: «Bei Gott, sie ist blass,

dass der Tod sie fast einholt. Ihre Tage sind sicher gezählt

(sie hat mir gesagt, es gehe nicht besser), vielleicht

ist die vornehme Dame die Frau des Arztes ... Oft

ist es so: wenn man einem, der im Tessin viel Geld ausgegeben hat, sagt,

es sei nichts mehr zu machen,

geht er nach Zürich. Oder nach Lourdes.»


                                                                    Dann,  

während eines Aufenthalts auf irgendeinem Bahnhof hören wir plötzlich den Regen

aufs Zugdach hämmern, und ich sage: «Dort unten im Tessin

regnet's seit Monaten nicht mehr, deshalb bin ich froh über dieses Wasser»,

und da ist's gerade, dass alles sich zwischen Sonne und Regen verrückt,

und ich kehr wieder Hoffnung hervor, so sehr, dass das Mädchen,

das zwischen mir und der Dame sich niedersetzte, auf einmal sagt, dass die Krankheit,

an der sie leidet, doch nicht so schwer sei, es handle sich nur um eine

ein bisschen lange Geschichte am Rückgrat,

und ist zufrieden, blass von gewohnter Blässe.

aus dem Italienischen von Christoph Ferber

aus: G.O.: Rückspiel / Partita di ritorno. Gedichte, Italienisch und Deutsch. Ausgewählt und übersetzt von Christoph Ferber Zürich: Limmat Verlag 1988.
© Limmat Verlag

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