Lutz Seiler
german
Zima pjesnikova
Vatra u peći, ubrza pa stane.
Plamen se guši od izdajna dima.
U strvi tvarī koliko li ima
Onog žara što razvrstava dane
U krv Počela, u rane Svršetka?
Pregusta svjetlost ne može da kane
u srce stabla čije su već grane
hitale k nebu tražeći svog pretka...
Vatra u peći zaluđuje oko –
svaka varnica metaforska spletka?
I mi buktimo, dižući visoko
sjaj luče-misli u pepeo retka
koji će čitač raspuhivat, dokon
ili razapet uzlom Prapočetka.
From: Na sonetnim otocima
Zenica: Vrijeme, 2004
Audio production: 2006 Literaturwerkstatt Berlin
Der Brief unter der Zunge
Ich schreibe dir, ich will dir sagen
daß ich hautnah über der Tinte lebe
in einer Stadt aus Stahlbeton
In meiner Straße wird geschossen, erbärmlich
Jedes Wort ist zuviel
ein Glück in Chloroform
Wer wird mit uns noch diesen
verlogenen Raum bewohnen
dieses ratlose Land
das seine Stimme verlor in Versprechungen
an ein Glück ohne Komplizen
und an Tagträume
zu ebener Erde
Schon wieder die Ellipse
meine Hand ist zweigeteilt
Man hat sich zu entscheiden
Ich bin ein Mann
der vom verminten Rand des Mondes
und vom Aufprall des Wortes
und von den Fallstricken des Geistes aus
den Wahnsinn anruft
vor dem Trümmermeer
und da Du unbedingt einen kurzen Bericht brauchst
den des Verrückten hinter der Türe
der Versprecher
oder der Masken, die brennen
deren quälendes Quietschen einem
durchs Mark fährt
ich schreibe, um dir
beizubringen
daß ich lange mit geballten Fäusten sprach
um nicht mit diesem Horizont, der absäuft, zu kreischen.
© Lutz Seiler