La paura ci rende più forti?

Siamo mortali mortalmente spaventati
tremiamo come volpi e cani
diventando la muta di noi stessi.
Basta un sogno sbagliato
e la luce rode dove non c'e' riparo.
Sbandiamo tra gli oggetti sperando siano veri.
Stringiamo gli occhi provando a dormire in pieno giorno
dicendo: qui e pensando là
offrendo sacrifici mentre spostiamo mobili
e tronchiamo con le forbici i gerani.
La sera allunghiamo i tavoli per gli ospiti
e dal legno cominciamo ad appassire.
Posiamo con cura i tovaglioli e dal lino si sollevano demoni.
Voltando la testa qui, pensiamo: là
come succede davvero a ogni inseguito.
Spalanchiamo finestre con la scusa del fumo. Il vento sa d’immondizia
ma è una tregua. Lo stesso vento nella bellezza è una rovina.
La saggezza ci confonde come cera.
Stentiamo a respirare.
Restiamo immobili
il sangue scatta tra la nuca e la schiena
torniamo serpi
ci puliamo intrecciandoci.

© Antonella Anedda
From: Salva con nome
Audio production: Literaturwerkstatt Berlin 2010

Macht uns die Angst stärker?

Wir sind Sterbliche, zu Tode erschrocken
wir zittern, wie Füchse und Hunde
während wir uns in eine Meute verwandeln.
Dem Licht genügt ein falscher Traum,
und es beißt zu, dort, wo unsere ungeschützte Stelle ist.
Wir geraten ins Schlingern, inmitten von Gegenständen und hoffen, sie alle sind echt.
Wir kneifen die Augen zu, versuchen am Tage zu schlafen
wir sagen: Hier und denken: Dort
wir bieten Opfergaben an, verrücken die Möbel
und stutzen mit Scheren die Geranien.
Am Abend ziehen wir für unsere Gäste die Tische aus
und vor lauter Holz beginnen wir zu welken.
Wir drapieren sorgfältig die Servietten, aus dem Damast erheben sich Dämonen.
Wir wenden den Kopf hierhin und denken: Dort
wie es Gehetzte immer tun.
Wir reißen die Fenster auf, unter dem Vorwand des  Rauchs. Der Wind riecht
nach Müll, aber wir können innehalten. Auch die Schönheit des Windes trägt Verderb.
Dieses Wissen macht uns weich, wie Wachs.
Wir atmen schwer.
Bewegen uns nicht
das Blut schießt zwischen Nacken und Kreuz hin und her
wir werden wieder zu Schlangen
ineinander verflochten, säubern wir einander.

Deutsche Fassung von Orsolya Kalász.
Die Übersetzung entstand im Rahmen des Übersetzungsworkshops VERSschmuggel des Poesiefestivals Berlin 2010