LAK

Usoda me vali. Včasih kot jajce. Včasih me
s šapami lomasti po bregu. Kričim. Upiram se.
Ves svoj sok zastavim. Ne smem tega delati.
Usoda me lahko utrne, to sem že začutil. Če

nam usoda ne piha na dušo, zmrznemo v hipu.
Preživljal sem dneve v strašni grozi, da sonce
ne bo več vzšlo. Da je to moj poslednji dan.
Čutil sem, kako mi svetloba polzi iz rok, in če

ne bi imel v žepu dovolj quarterjev in bi Metkin
glas ne bil dovolj mil in prijazen in konkreten
in stvaren, bi mi duša ušla iz telesa, kot mi

enkrat bo. S smrtjo je treba biti prijazen. Vse
je skupaj v vlažnem cmoku. Domovanje je, od koder
smo. Živi smo samo za hip. Dokler se lak suši.

© Tomaž Šalamun
From: Ambra
Ljubljana : Mihelač, 1995
Audio production: Študentska založba

DER LACK

Das Schicksal brütet mich aus. Manchmal wie ein Ei. Manchmal

patscht es mich mit seinen Pranken auf die Böschung. Ich schreie.

Wehre mich. Meinen ganzen Saft setze ich ein. Das darf ich nicht.

Das Schicksal kann mich auslöschen, das habe ich schon gespürt.


Wenn uns das Schicksal keinen Honig um den Mund schmiert, erfrieren

wir augenblicklich. Ich habe die Tage in der panischen Angst verbracht,

daß die Sonne nicht mehr aufgeht. Und heute mein letzter Tag ist.

Ich fühlte, wie mir das Licht aus den Händen glitt, und wenn


ich nicht genug Quarters in der Tasche hätte und Metkas

Stimme nicht sanft und freundlich genug wäre und konkret

und sachlich, würde mir die Seele aus dem Leib fahren,


was eines Tages passieren wird. Mit dem Tod muß man

freundlich umgehen. Er ist die Heimstatt, aus der wir stammen.

Wir leben nur einen Augenblick lang. Solange der Lack trocknet.

Aus dem Slowenischen übersetzt von Fabjan Hafner
aus: Tomaž Šalamun, Lesen: Lieben. Gedichte aus vier Jahrzehnten. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag 2006