Ohne Kragen und wenn wirs denken würden

Die Farbfilme lagern in Kühlschränken
ein Beischlaf kann im Treppenhaus
beginnen, ja, unter den Tieren sind
wir die traurigsten

wir kaufen Geld an Automaten
wir mieten Zimmer für den Sommer
wir lesen morgens Zeitung und
erleben Déja-vus, wir erwarten
Liebesbriefe, die nicht kommen
wir denken uns ein Land und vögeln
bis ein Heiland niedergeht und
schieben Einkaufswagen durch
einen schwerbestückten Laden

ja aber, WENN WIRS DENKEN WÜRDEN
wir stünden auf Aussichtstürmen, eine Menge
Nomaden im verstörten Licht
„Es gibt Ansätze“, würde jemand
flüstern, „Eine Verbesserung“
würde jemand hinzufügen und vielleicht
sagt es dann einer: DER MENSCH ALS
KLEINSTE WIRTSCHAFTLICHE EINHEIT
geht jeden Sonntag Kuchen holn oder
steht vor einem Zielfernrohr
an dessen Ende der Körper fällt, MACHTS
GUT, NACHBARN, ja, es genügt
zu wissen, wie eine Schwertlilie aussieht

© Berlin Verlag
From: Großes Kino
Berlin: Berlin Verlag, 2005
ISBN: 3-8270-0584-1
Audio production: 2004, M.Mechner / Literaturwerkstatt Berlin

Hep gouzougenn erbet ha pa soñjhemp eo se

Ar filmoù-liv zo miret er yenerezioù
un embaradur a c’hell kregiñ àr
porzh an dergei, ya, e-touez ar spesadoù loened omp
-ni ar re dristañ

preniñ a reomp argant e mekanikoù-bilhedoù
feurmiñ a reomp kambroù evit an hañvezh
lenn a reomp ar gazetenn da vintin ha
beviñ a reomp, déjà-vus*, gortoz a reomp
Lizherioù karantez, ne zegouezhont ket
ijiniñ a reomp ur vro ha pikiñ a reomp un taol
betak ma tikennay ar Salver
boutiñ a reomp kadioù dre
ur stal bouetaet mat

ya, met, PA SOÑJHEMP EO SE
bout e vehemp àr wereoù, ur bochad
kantreidi er goulioù trubuilhet
„Raktresoù zo“, a c’huchumuchuhe
unan bennak, ur welladenn
a oc’hpennhe unan bennak ha marteze
e lâray unan bennak neuze : AN DEN èL
AN UNAN EKONOMIKEL BIHANAÑ
a ya bep sul da breniñ kouignoù, pe
chom a ra doc’h ur viser
hag ar c’horf a gouezhe e penn arall anezhi, CHAÑS
VAT, AMEZEION, ya, trawalc’h eo
gouiet penaos eo neuz an elestr


*e galleg er pennad orin

Übersetzt von Antony Heulin