Ard Posthuma
dutch
Apfel und Amsel
I
Die Wimpern knistern, dein Blick treibt unter
dünnem Eis: Das Tageslicht hockt über uns.
Wir stehen auf und niemand weiß, welches Gesicht
mit ihm erwacht. Das Fenster ist ein großer Garten,
das Stille öffnet in der Luft und Schlaf
glüht nach, ist warm, ist eingefärbt mit Äpfeln.
Der Morgen dreht sich mit der Erde und eine Amsel
hüpft durch deinen ersten Satz: So wächst Vertrauen
in die Wiederholung, die dich vergisst. Das Licht
bedeutet wir sind wach. Wir stehen auf: Die Zeit ist
unerreichbar zwischen Atemzügen. Und dieses Tasten
nach der Hand, wenn die Sätze sich verlaufen.
II
Täglich verschiebt sich der Gedächtnisrand
und was wir sagen wollten: Der Apfel weiß
nicht, dass die Zeit uns aufsagt. In unseren Händen
schwitzt ein großer See und die Welt
fängt wieder an, fein wie ein Flüstern
über dem Gartentor, wie ein Spinnweb,
das ein Zentrum in die Luft hängt, lauernd
auf Zusammenhang. Wir denken uns in Reihenfolgen,
den Tisch gedeckt, und wenn sich Stille
öffnet: Auf der Straße zum Bäcker geht Liebe
stumm wie ein Reh. Ein Frösteln zieht über
die Tapete. Das Schwierige ist jetzt die Amsel.
III
Trittschall über uns. Eine andere Geschichte läuft
über Kopf und du sortierst dich noch für eine Weile
mit Spiegel, Handtuch, Kamm. Das Wasser fließt
wie gestern, als das Wasser floss. Du drehst es ab,
im Waschbecken der Haarriss hat sich vergrößert.
Es knarzt der Toaster in der Küche, als flögen Wespen
in die Heizspirale einer Bäckerei. Das Licht liegt
puderleicht auf deinen Augen und Stille glänzt
entlang den weißen Kacheln wie ein gefrorener See,
dem Risse durch die Mitte laufen, schneller
als ein Vogel fliegt. Es riecht nach warmem Brot.
Das Eis auf deiner Haut beginnt zu singen.
IV
Ein Lächeln wartet draußen in den Zweigen,
das dich nicht kennt und sich in Bäumen
dreht. Bist du denn wach? Das Licht
hat kein Gewicht. Es zieht den Morgen
immer weiter in den Apfel, eine Wirklichkeit
ganz ohne Arme, Beine: Das Hinsehen hält dich
an ihm fest und was du sagen wolltest gestern,
vorgestern vielleicht. Zum Frühstück fallen
Regenworte ein. Wer nimmt die Wäsche ab,
wenn sich im Trommelfeuer Silben öffnen
und du dich setzt? Die Stille fällt ins Schloss.
Dein Lächeln, eine Handvoll Reis.
V
Der Apfel ist ein Wörterbuch, wenn er vom Baum
fällt. Du schlägst es auf, hältst Schmetterlinge
in den Händen, die wie Gartentore sind. Nur diese
Finger liegen an der Eingangsschwelle strikt
und wie ein Messer zwischen Leben stramm und
Tod. Das Licht zeigt sich bedenkenlos und still,
die Amsel weiß ein Lied. Wo hältst du dich jetzt auf,
so neben mir, mit deinem Apfel, aufgeschnitten?
Gleich wird es regnen. Dein Kleid tanzt
an der Wäscheleine und fließt im Wind, fließt
wie ein Fluss zum Meer. Ich tauche meine Hände
darin ein, als hätt es diese Finger nie gegeben.
VI
Blätter fallen, Federn und was sagen
die Blutkörperchen, die roten und die weißen:
Ein Zittern geht umher wie jeden Tag, immer
wird etwas gesucht. Wir lesen uns
mit Händen, öffnen, einsortiert ins Licht,
die Augen und wir schließen sie. Ich scharre
mit den Wimpern. Wir hätten schlafen können
in der Luft, im Flugschatten der Amsel, so unliniert
stand einmal der Tisch, der keiner war, im Zittern
und im Gras. Das Zimmer horcht jetzt auf,
die Stille schlägt mit Türen: Du kommst herein,
die Hände voller Seen, auf denen Blätter treiben.
VII
Das eigene Atmen steht um uns herum
an der Tür zum Garten. Wir betreten Regen,
öffnen sein Hemd, die Luft dahinter liegt
wie nackte Haut auf Zweigen. Es ist feucht und
nass, die Landschaft fädelt deine Stimme ein.
Tropfen wölben sich mit Himmel und mit See.
In jedem Wort dreht sich die Erde und du weißt nicht,
wie sie dich ansieht, unter dem Trittschall,
aus deinen Fußspuren heraus, gefüllt mit Konjunktiven
und mit Sand. Das Zentrum glitzert, das Einmaleins
geht uns voran. Ich wiederhole: Ein Mann
und eine Frau und eine Amsel sind eins.
VIII
Wir treffen uns im Apfel, erzählen uns
in seinem Haus, wo kleine Amseln reifen
und erwarten einen Baum, der sich mit der Erde
dreht, die wir aufsagen und trinken,
weil wir durstig sind: Ein ganzes Meer,
das in uns schweigt, wie das Fruchtfleisch
schweigt im Apfel, wie das Schweigen in der Stille
schweigt und anfragt und mit dem Jawort
in sich trägt sein Weiß wie eine Braut. Wir sind es,
die einkaufen im Zentrum. Nach dem Frühstück
ist das Fenster ein Regal. Wir stehen auf. Wir
räumen ein. Wir sind es. Sind es nicht.
From: Apfel und Amsel
Leipzig: Poetenladen, 2012
Audio production: M.Mechner / literaturWERKstatt berlin 2005
Appel en merel
I
De wimpers knisperen, je blik drijft onder
dun ijs: het daglicht hurkt over ons.
We staan op en niemand weet wat voor gezicht
met hem ontwaakt. Het venster is een grote tuin,
stilte gaat open in de lucht, en de slaap
gloeit na, is warm, is ingekleurd met appels.
De ochtend draait mee met de aarde en een merel
trippelt door je eerste zin: zo groeit vertrouwen
in de herhaling, die jou vergeet. Het licht
betekent wakker zijn. We staan op: de tijd
is onbereikbaar tussen ademhalingen. En dit tasten
naar de hand, als de zinnen verdwalen.
II
Dagelijks verschuift de geheugenrand
en wat we willen zeggen: de appel weet
niet dat de tijd ons opzegt. In onze handen
zweet een groot meer en de wereld
begint weer, fijn als gefluister
boven het tuinhek, als een spinnenweb
dat een centrum in de lucht hangt, loerend
op een verband. Wij denken onszelf in volgordes,
de tafel gedekt, en wanneer zich stilte
opent: over straat naar de bakker gaat liefde
stom als een ree. Een rilling trekt over
het behang. Het moeilijke is nu de merel.
III
Boven ons contactgeluid. Er zoemt een ander
verhaal bovenhoofds en jij richt je nog even
in met spiegel, handdoek, kam. Het water stroomt
als gisteren, toen het water stroomde. Je draait
het dicht, de barst in de wasbak is groter geworden.
Het broodrooster raspt in de keuken alsof er wespen
in de verwarmingsspiraal van de bakkerij vliegen. Het licht
ligt poederlicht op je ogen en stilte glanst
langs de witte tegels als een bevroren meer,
waar barsten middendoor lopen, sneller
dan een vogel vliegt. Het ruikt naar warm brood.
Het ijs op je huid begint te zingen.
IV
Een glimlach wacht buiten in de takken,
het kent jou niet en draait in de bomen
rond. Ben jij dan wakker. Het licht
heeft geen gewicht, de ochtend trekt
steeds verder in de appel, een werkelijkheid
geheel zonder armen, benen. Het kijken houdt je
aan hem vast en wat je wou zeggen gisteren,
of misschien eergisteren. Bij het ontbijt vallen
regenwoorden in, wie haalt de was van de lijn,
als in het trommelvuur lettergrepen open gaan
en jij gaat zitten, de stilte valt in het slot.
Jouw glimlach, een handvol rijst.
V
De appel is een woordenboek, als hij van de boom
valt. Je slaat het open, houdt vlinders
in je handen, die als tuinhekken zijn. Alleen deze
vingers liggen aan de ingangsdrempel strikt
en als een mes tussen leven stram en
dood. Het licht toont zich onbekommerd en stil,
de merel weet een lied. Waar bevind jij je nu,
zo naast mij, met je appel, middendoor gesneden?
Zo meteen gaat het regenen. Je jurk danst
aan de waslijn en stroomt in de wind, stroomt
als een rivier naar zee. Ik doop mijn handen
erin, alsof deze vingers er nooit geweest zijn.
VI
Bladeren vallen, veren en wat zeggen
de bloedlichaampjes, de rode en de witte:
Een siddering waart rond als altijd, steeds
wordt iets gezocht. Wij lezen elkaar
met handen, openen, in het licht geordend,
onze ogen, en we sluiten ze. Ik schraap
met mijn wimpers. We hadden kunnen slapen
in de lucht, in de vluchtschaduw van de merel, zo blanco
stond ooit de tafel, die geen tafel was, in siddering
en in het gras. De kamer houdt nu op,
de stilte slaat met de deuren. Jij komt binnen,
je handen vol meren waarop bladeren drijven.
VII
Ons eigen ademen staat om ons heen
bij de tuindeur. Wij stappen regen in,
knopen zijn hemd open, de lucht erachter ligt
als blote huid op de takken. Het is vochtig en
nat, het landschap wikkelt je stem op.
Druppels welven zich met hemel en sneeuw
In elk woord draait de aarde mee en je weet niet
hoe ze je aankijkt, onder het contactgeluid,
vanuit je voetsporen, vol mogelijkheidsvormen
en zand. Het centrum glinstert, de rekentafel
gaat ons voor. Ik herhaal: een man
en een vrouw en een merel zijn één.
VIII
Wij ontmoeten elkaar in de appel, vertellen
elkaar in zijn huis, waar geen merels rijpen
en verwachten een boom die met de aarde
ronddraait, die we opzeggen en drinken,
omdat we dorstig zijn: een grote zee
die in ons zwijgt, zoals het vruchtvlees
zwijgt in de appel, zoals het zwijgen in de stilte
zwijgt en aanvraagt en met het jawoord
binnenin zijn wit draagt als een bruid. Wij zijn het,
boodschappen doende in het centrum. Na het ontbijt
is het venster een wandrek. Wij staan op. Wij
ruimen in. Wij zijn het. Zijn het niet.