Uroš Zupan

slovenian

Fabjan Hafner

german

Vodoravno sonce

Poševni dež pada z neba. Ne morem se
razcepiti na različne osebnosti in živeti
toliko imaginarnih življenj. Ne morem.
Čeprav sem tudi jaz zaprt v nedokončano metafiziko.

Čeprav se tudi meni ljubezenska pisma zdijo
smešna. Sramujem se jih in jih zažigam.
Ne razumem se dobro s svojim prejšnjim
sabo. Bil je preveč divjaški, nedolžen,

zaupljiv do milosti višin. Ampak s pismi sem
te pravzaprav poklical. S tistim, kar je zdaj,
ko ležiš ob meni, pepel na dlani. Postelja
je najino edino preživetje, praviš. Ležiš ob

meni, ležiš v mislih, tudi ko te ni, in jaz
izginjam, nošen, prešit z globino. Poševni dež
pada z neba. Tvoja oče in mati sta bela
oblaka, plesa svetlobe, ki preletavata naše dneve.

Bolečina raste in ugaša v tebi. Molčim. Z ljubeznijo
je isto kot s katastrofo. Prerašča govor. Ostaja
nam le brbljanje in odkašljevanje, ko se znajdemo v
primežu njene moči. Tudi brez besed sva zaščitena

in premožna v njej. Najine misli se nenehno križajo
in rokujejo. Sape mešajo in dodajajo nekaj teže zraku.
Kratki so dnevi in še krajše noči, ko se včasih zdrznem
v spanju in te gledam z višine, kako ležiš v svojem

telesu globoko pogreznjena v gube posteljnine.
Nihče ne ve, kdo od naju bo prvi izročil novčič mračnemu
brodarju
. A še veliko prej bova živela v hiši s pisanimi balkoni.
Tvoje rože bodo cvetele in se osipale, se bodo osipale in cvetele.

In zunaj bo padal poševni dež.
In zunaj bo sijalo vodoravno sonce.

© Uroš Zupan
From: Nafta
Ljubljana: Cankarjeva založba, 2002
Audio production: Študentska založba

Waagrechter Sonnenschein

Schräger Regen fällt vom Himmel. Ich kann mich
nicht in verschiedene Persönlichkeiten spalten und
so viele imaginäre Leben leben. Ich kann nicht. Selbst wenn
auch ich gefangen bin der unvollendeten Metaphysik.

Selbst wenn auch ich Liebesbriefe lächerlich finde.
Mich ihrer schäme und sie verbrenne. Ich verstehe
mich nicht besonders gut mit meinem früheren Ich.
Es war zu wild, zu unschuldig und vertraute zu sehr

der Gnade von oben. Doch durch die Briefe habe
ich dich eigentlich gerufen. Durch das, was jetzt ist,
da du neben mir liegst, Asche auf die Hände. Das Bett
ist unser einziges Überleben, sagst du. Liegst neben

mir, liegst in Gedanken, auch wenn du nicht hier bist,
und ich verschwinde, abgetragen, durchsteppt von Tiefe.
Schräger Regen fällt vom Himmel. Deine Eltern sind
zwei weiße Wolken die unsere Tage überfliegen.

Der Schmerz wächst und erlischt in dir. Mit der Liebe ist es genauso wie
mit einer Katastrophe. Sie wächst über die Sprache hinaus. Im Würgegriff
ihrer Macht bleiben uns nur Brabbeln und Räuspern. Auch ohne Worte
sind in ihr wir geschützt und vermögend. Unsere Gedanken kreuzen

einander ständig und schütteln sich die Hände. Unsere Atemzüge
vermischen sich und geben ein wenig Schwere an die Luft ab. Kurz
sind die Tage und noch kürzer die Nächte, wenn ich manchmal im
Schlaf zusammenzucke und dich von oben sehe, wie du in deinem

Körper tief versunken in die Falten der Laken liegst. Niemand weiß,
wer von uns als erster dem düsteren Fährmann eine Münze reichen wird.
Doch noch viel früher werden wir in einem Haus mit bunten Balkons
leben. Deine Blumen werden blühen und welken, blühen und welken.

Und draußen wird schräger Regen fallen.
Und draußen wird eine Sonne waagrecht scheinen.

Aus dem Slowenischen von Fabjan Hafner