Andreas Koziol
Portrait des Abends als naives Zeitgespenst II
Sieh den Himmel an- er scheint nicht durchzublicken
Oder zumindest vollkommen blau gewesen zu sein
Mitten in der Stadthölle seine Zelte aufzuschlagen.
Was ist das dort unten für ein überspannter Zirkus
Denkt er abwesend knöpft sich erstmal den Mond vor
Wie eine Grubenlampe und fährt ein in den Schacht
Seiner Förderung von Sternen und Vögeln und Geigen.
Die Erde ist ebenfalls noch auf Achse - nach außen hin
Wirkt sie etwas verbuddelt aber innerlich kocht sie
Über den wetterwendischen Windhund ihres Herzens
Mit dem sie nun schon seit Urzeiten verkuppelt ist.
Es ist hoch her gegangen zwischen ihnen das steht
Felsenfest in ihrem Gedächtnis aber herrscht Chaos.
Daß ihr seine Wege dauernd über den Horizont gehen
Mag in Ordnung sein und daß er sie wie Dreck behandelt
Gleicht sie aus indem sie so tut als wäre er Luft für sie.
All das All - ob sie es denn noch beisammen haben fragt
Sich da und wer dort mal endlich ein Nachtwort spricht.