Ulrike Draesner
lumpenbrust
brchnchsp
brchnchspr
brchnchsprch
brach nicht sprüh
bauch nicht früh
brauch nicht sprech
lippkarü! lippkarü!
im schnabel dickfleischige
zunge. schnabel aufgemacht
schnabel zugemacht. zunge.
saßen als tulpengemälde auf
der stange, drei millionen gulden
wert. husch: viktorianisch kolonial
über gußeiserner wanne zwischen
gemalten frauengesichtern, pudern
und nelken. husch: schaukelnde
früchte, die farben gauguin.
der krallenabdruck eine woche
auf meinem arm. so zweigeteilt
diese brüter schnäbler äuger
zu spüren: der körper
eine ganz und gar verborgene
dünnknochige gestalt, klein
darüber die liegende dichte „federkleid“
wie es ihre stark atmende brust
ihre lümpchen von sprache
umschloss.
sie aber, die füße rückend, watschelten
wie behindert über die käfigstange
ins abendlicht. mond und sterne
verblassten vor ihrer brillanz
die allein aus der verdauung
von blut zu farbe rührt.
rühren kann.
leise sie die schnäbel
stießen: angesichts des regenwaldes
seele nicht nötig. too lush
der wald. „lush“, falscher
freund.
tracht sprache pracht. krallen
druck. lampenlust in
lupenbrust
lumpenblüh
lippkarü