Ralf Meyer
[ICH SEHNE MICH]
ICH SEHNE MICH nach Liebe wie ein Kind,
Weil meine Wünsche groß und sprachlos sind.
Da muß ich vor die großen Spiegel gehn
Und in die eignen stummen Augen sehn.
Doch geh ich nüchtern, ohne Frau zu Bette,
Dann ist die Nacht ein Sarg, der mich umschließt.
Ich brenn ins Dunkel mit der Zigarette
Ein Loch hinein, daß du mich warten siehst.
Nähm ich dich mit, wär ich in dich verliebt,
Wärst du der Spuk, der morgens rasch zerstiebt.