Ann Cotten
Extension, Besitz
Extension, Besitz
Dein Name macht sich breit und war dabei weiland
Was heißt? Vor kurzem noch warst du für mich Fremdwort.
Jetzt kann ich kaum ein Wort sehn, ohne dass du mir
für alles einstehst, was mir fehlt, und kein Lachen
verklingt, bei dem du nicht an seinem Grund lauerst;
der Reim verfliegt, das Versmaß scheitert und da stehst
du, umlaubt von trashigen Sonettkränzen,
und kauzig macht nen Kratzfuß dein Begriff, fliehend.
Es bleibt allein das Bild von deinem Verschwinden
in Versen mir zu singen hinter deim Rücken,
vielleicht dem Schönsten an dir überhaupt, oder
eher dem Einzigen, was mir zu besingen
bleibt, da du verschwunden, dein p.t. Name
mir keineswegs über die Lippen – Schrift? niemals!
Und doch: in Fremdwörtern such ich nur dein Sprechen,
den Rücken, der Ersatz für jedes Wort wäre.
Anstelle dieses Schweigens muss ich trüb schwatzen,
die Hoffnung lassen, leidig Zeilen versuchen,
dies leise, stete Proben einzelner Wörter,
das nächste, das ich deinem Schweigen je komme.
Dabei dient als Modell mir dein p.t. Rücken
für alles, was als Idealkonstrukt schimmert.
Verknackst du mir die Welt, in der ich lebe,
hab deinen Namen immerhin ich und liebe
den Klang, der fremdelnd tönt von irgendwo, lachend
allen Versuchen ins Gesicht. Ein fremd Wörtchen
genügt, um dich zu rufen ins Gedicht mir und
deines erklärt zwar nichts, aber verspricht Vieles.