Peter Street

I’d grown almost to love this street,
each time I passed looking up
to pin my father’s face to a window, feel myself

held in his gaze. Today there’s a building site
where the hospital stood and I stop and stare
stupidly at the empty air, looking for him.

I’d almost pray some ache remain
like a flaw in the structure, something unappeasable
waiting in the fabric, between floors, in some

obstinate, secret room. A crane moves
delicately in the sky, in its own language.
Forget all that, I think as I pass, make it

a marvellous house; music should roam the corridors,
joy patrol the floors, St Valentine’s
stubborn heart come floating from Whitefriar street

to prevail, to undo injury, to lift my father from his bed,
let him climb down the dull red brick, effortlessly,
and run off with his life in his hands.

© Gallery Press
Aus: Bring Everything
Oldcastle: Gallery Press, 2000
Audioproduktion: Literaturwerkstatt Berlin, 2012

Peter Street

Fast hätte ich diese Straße lieben gelernt,
jedesmal, wenn ich vorbeikam, sah ich auf,
um das Gesicht meines Vaters ans Fenster zu heften,

umfangen von seinem Blick. Wo das Krankenhaus stand,
ist jetzt ein Baugrundstück, ich halte an, starre
dümmlich in die leere Luft und suche ihn.

Fast möcht ich beten, daß ein Schmerz zurückbleibt
wie ein Riß im Gebäude, etwas Unversöhnliches
im Gefüge wartet, zwischen den Etagen, in einem

geheimen, eigensinnigen Raum. Am Himmel bewegt sich
zierlich, in seiner eigenen Sprache, ein Kran.
Vergeßt all das, denk ich im Vorübergehen, errichtet

ein herrliches Haus; Musik durchstreife die Gänge,
Freude patroulliere die Säle, Sankt Valentins
störrisches Herz schwebe herbei aus der Whitefriar Street,

zu siegen, zu sühnen, meinen Vater aus seinem Bett zu heben:
hinabsteigen soll er die Backsteinmauer, mühelos,
die Beine in die Hand nehmen und sein Leben.

übersetzt von Hans-Christian Oeser