While you sleep

I watch the timeless candle burning at both ends.
At one end it must be my mother’s face
And her infinite correlation with my own fate.
There’s no other end that I would put in place

At this moment; or at any moment in a poem.
The candle burns in its circadian rhythms,
Leaving words behind it on her waxy lips:
She told stories to the dark while the world slept

And like poems she didn’t need an end
But supped off the oils of perpetual change.
I watch the warm light on your own restless face.
You are restless like a mother. The precipice

Of night threatens you, though I am here
Always to hold you. You must learn to un-drown
Yourself, to float the way light does
From a timeless candle. Your superstition grows

In the absence of day, but night has no substance
When we are together. Look at the stars
Through the bedroom window: their universe
Is nothing in this huge room, in the light from us.

© Thomas McCarthy
Aus: unpublished
Audioproduktion: Literaturwerkstatt Berlin, 2012

Während du schläfst

Ich sehe die zeitlose kerze an beiden enden brennen.
Am einen ende sollte das gesicht meiner mutter sein
Samt ihrer endlosen bindung an mein geschick.
Es gibt kein anderes ende, das ich an dieser stelle ein

Fügen wollte; noch an sonst einer stelle im gedicht.
Die kerze brennt in eigenen zyklischen rhythmen,
Hinterlässt wörter auf ihren wächsernen lippen:
Geschichten ins dunkle während die welt schlief

Und wie gedichte brauchte sie kein ende
Aber leckte vom öl des ständigen wandels.
Ich sehe das warme licht auf deinem regen gesicht.
Du bist ruhelos wie eine mutter. Der abgrund

Zur nacht ängstigt dich, obschon ich da bin
Dich immer zu halten. Du musst lernen, dich selbst
Vor dem ertrinken zu retten, selber zu fluten wie das licht
Einer zeitlosen kerze. Dein aberglaube wächst

Mit schwindendem tag, doch die nacht ist ohne gesicht
Wenn wir zusammen sind. Sieh in die sterne
Durchs schlafzimmerfenster: ihr universum
Ist nichts in diesem riesigen raum, in unserem licht.

Übersetzt von Nicolai Kobus