I Smell Buffalo in Cambodia

after Tomaž Šalamun

I smell buffalo in Cambodia, ruins in Angkor.
I had come from a rich disinfected nation
to one overflowing with frozen steaks
and a disarming happiness.
No difference here between a frog and its dreams.
The delicacy of their verbs offsets
the barbarity of their past actions.
Neighbours covet the smoked, dried, and the barbequed.
I smell drains, cats, and charcoal in the slums.
Monks disappear into the night; by the time
the tracker elephant finds them they aren't chanting.
Will I ever see the frescoes in Wat Bo again?

I smell American aftershave
stalking the tunnels of Danang.
Pourissement in the Orient.
I smell flattery and artifice
among the smiling machines of Pub Street.
When you drive on the right, it smells odd.
I perch my glass of mint and lime
on a humidor for Cuban cigars.
I smell a gingko spa for Wall Street divorcees.
I smell coffee harvested from civet shit
priced in Dong, a notorious
perfumed currency.

When they boil the silkworms, I smell it.
Mould in the post office is worse
than mildew in the police kiosk
but nicer than French butter going off in the palace fridge.
Mothballs roll about the bottom drawer.
When you jet in from Mumbai
in your cowboy boots
you notice the lack of crows.
Why? The smell, the jasmine, the priests.
Smell it, bottle it. Call it Shalimar, then sell it.
Here there are vultures kept alive on UN grants.
I stick my beak in a Citroen and inhale the leather.
I smell a delinquent reading,
the aromatics of customer satisfaction.
It is spring again, spring and all.
I take my own sweet time to smell it.

© Adam Aitken
Audioproduktion: The Red Room Company, 2013

Ich rieche Büffel in Kambodscha

nach Tomaž Šalamun

Ich rieche Büffel in Kambodscha, Ruinen in Angkor.
Ich kam aus einem reichen desinfizierten Land
In eines voller gefrorener Steaks
und entwaffnender Glückseligkeit.
Hier gibt's keinen Unterschied zwischen einem Frosch und seinen Träumen.
Das Kostbare ihrer Verben verstellt
die Barbarei ihrer vergangenen Taten.
Das Geräucherte, Getrocknete und Gegrillte, Nachbarn lechzen danach.
Ich rieche Kloaken, Katzen und Holzkohlen in den Slums.
Mönche verschwinden in der Nacht; zu dem Zeitpunkt,
da der Spürelefant sie aufstöbert, singen sie nicht mehr.
Werde ich jemals die Fresken in Wat Bo wiedersehen?

Ich rieche amerikanisches Aftershave,
während ich durch die Tunnel in Danang krieche.
Pourissement im Orient.
Ich rieche Schmeichelei und Tücke
in den Reihen der grinsenden Maschinen von Pub Street.
Wenn du auf der rechten Seite fährst, riecht es komisch.
Ich stelle mein Glas mit Minze und Limette
auf den Humidor für kubanische Zigarren.
Ich rieche einen Ginkgo-Spa für Wall-Street-Exfrauen.
Ich rieche Kaffee geerntet aus der Scheiße von Zibetkatzen
ausgepreist in Dong, eine Währung,
berüchtigt und parfümiert.

Wenn sie die Seidenwürmer kochen, dann rieche ich das.
Moder im Postamt ist schlimmer
als Schimmel im Polizei-Kiosk,
aber angenehmer als französische Butter, die im herrschaftlichen Kühlschrank verdirbt.
Mottenkugeln kullern in der untersten Schublade.
Wenn du von Mumbai einfliegst
in deinen Cowboystiefeln,
bemerkst du das Fehlen von Krähen.
Warum? Der Geruch, der Jasmin, die Priester.
Riech es, zieh es auf Flaschen. Nenn es Shalimar, dann verkauf es.
Hier gibt es Aasgeier, die am Leben erhalten werden durch UN-Subventionen.
Ich stecke meinen Zinken in einen Citroën und inhaliere das Leder.
Ich rieche eine verbrecherische Lektüre,
Aromastoffe der Kundenbefriedigung.
Es ist wieder Frühling, Frühling und so.
Ich nehme mir all die süße Zeit der Welt, ihn zu riechen.

Aus dem Englischen von Matthias Kniep und Nadja Küchenmeister