Portement de ma mère (XX) [Sonne à nouveau le glas]

XX

Sonne à nouveau le glas dans la petite église, ces coups qui pèsent dans l’air d’été, lentement tombent, un maître dans le silence du dojo frappe sur mon épaule et quelqu’un crie sans voix ne te retourne pas, ne fais pas un seul geste, que la progression, la marche inexorable du glas fasse corps avec ton corps, que rien désormais ne te dévie de ta route, et n’oublie jamais enfant de mère morte combien ton royaume est le seul souffle, aperçois l’inutilité des haines, des courses, des querelles, et que la face blanche de sa stupeur vienne s’imprimer au dessus des jours, des lumières brillantes, des enfièvrements, crains Dieu dit le texte obscur, sois héritier des choses sans qu’elles t’alourdissent, j’ai tant erré sans but, j’ai tant voulu, dispersé mon désir, j’ai perdu le son pur, ce glas qui vient à intervalles battre le linge lourd, fouetter le blé mur, frapper au ciel sans réponse et appeler le sang, aide-moi à ne jamais perdre ce son, ma mère, tu me donnes ma vie et ma mort, tu me donnes

© François Emmanuel + Editions Stock, 2001
Aus: Portement de ma mère
Paris: Editions Stock, 2001
Audioproduktion: Literaturwerkstatt Berlin, 2013

Beisetzung meiner Mutter (XX) [Wieder das Totengeläut der kleinen Kirche]

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Wieder das Totengeläut der kleinen Kirche, die Glockenschläge lasten in der Sommerluft, fallen langsam herab, in der Stille des Dojos klopft dir ein Meister auf die Schulter, und jemand ruft stimmlos, dreh dich nicht um, keine Bewegung, das Voranschreiten, der unerbittliche Schritt der Totenglocke werde eins mit deinem Körper, nichts lenke dich fortan von deinem Weg ab, und vergiß nie, du Kind einer toten Mutter, daß dein Reich aus nichts als dem Atem besteht, nimm die Nutzlosigkeit des Hasses wahr, des Rennens, des Zankens, und das vor Verblüffung weiße Antlitz präge sich über den Tagen ein, über den hellen Lichtern, dem fiebergahften Tun, fürchte Gott, sagt der dunkle Text, sei der Erbe der Dinge, ohne daß sie dich beschweren, ich bin so lange ziellos umhergeirrt, hab so vieles gewollt, meine Sehnsucht verzettelt, den reinen Klang verloren, dieses Totengeläut, das immer wieder gegen die schwer dahängende Wäsche prallt, auf das reife Getreide eindrischt, an den Himmel klopft, ohne Antwort zu bekommen, und das Blut herbeiruft, hilf mir, nie diesen Klang zu verlieren, Mutter, du schenkst mir mein Leben und meinen Tod, du schenkst mich

Aus dem Französischen übersetzt von Rüdiger Fischer