PRIMAVERA

La verdísima hoguera del trámite volado
hierve en su olla de follaje el caldo.
Derrama sed el cántaro, el canto echa su hedor:
se pintarrajea más primera vez.

¡A través! ¡A través! Niñita violadora
con paseo de clavel inmenso boca abajo,
con brazos en raíces —la muy semilla—
y a rastras las girantes nucas de esclavos.

Al redoble del ronroneo alza, riente,
las entrañas terrestres con ternura.
Es bomba de savia e inflación de fruta:
la glandular propulsión polinizadora.

Tras el agua en el aire, apenas lluvia,
y antes de la arena, casi nieve,
tras la caspa y la costra de agua lodo,
para el dado, ficha en la casilla roja.

Iza antorchas contra frescos cavernosos
y pica niveles de arbusto en llamas.
Tras horas y estaciones mordiéndose la cola,
la mañana del año antoja adorar.

© Tomás Cohen
Aus: Redoble del ronroneo
Buenos Aires: Buenos Aires Poetry, 2016
Audioproduktion: Haus für Poesie, 2019

ERSTER FRÜHLING

Diese Bouilllon siedet auf dem allergrünsten Feuer
geflügelter Besorgungen in einem Topf aus Laub.
Karaffe, die Durst ausschenkt, fauliges Gezwitscher,
ein sehr überschminktes erstes Mal.

Hindurch! Hindurch! Ein lustmörderisches Mädchen
paradiert wie eine immense verdrehte Nelke
mit wurzelnden Armen – ein arger Samen –
durch eine Gischt umgewandter Sklavennacken.

In trommelndem Schnurren steigt sie lachend auf,
zärtlich, die Eingeweide der Erde in der Hand.
Pumpe für den Saft der Bäume, Fruchtinflation:
der glanduläre Antrieb der Bestäubung.

Nach der gefluteten Luft kaum ein Regen
und vor dem dürren Sand fast schon ein Schnee,
wie Schuppen, Schorf des Schlamms; im Brettspiel
stoppt sie den Lauf der Würfel, inhaftiert die Figur.

Gehisste Fackeln vor Fresken, frischen Höhlenmalereien,
mit einem Mal beginnen die brennenden Büsche zu jucken,
nach Stunden und Jahreszeiten, die um sich selber kreisen
löst der Morgen des Jahres ein Verlangen nach Anbetung aus.

Übersetzt von Monika Rinck und Tomás Cohen
zuerst in Edit, Papier für Neue Texte Nr. 71, Leipzig, Winter 2017