The Light Keeper

A night without ships. Foghorns calling into walled cloud, and you
still alive, drawn to the light as if it were a fire kept by monks,
darkness once crusted with stars, but now death-dark as you sail inward.
Through wild gorse and sea-wrack, through heather and torn wool
you ran, pulling me by the hand, so I might see this for once in my life:
the spin and spin of light, the whirring of it, light in search of the lost,
there since the era of fire, era of candles and hollow wick lamps,
whale oil and solid wick, colza and lard, kerosene and carbide,
the signal fires lighted on this perilous coast in the Tower of Hook.
You say to me stay awake, be like the lens maker who died with his
lungs full of glass, be the yew in blossom when bees swarm, be
their amber cathedral and even the ghosts of Cistercians will be kind to you.
In a certain light as after rain, in pearled clouds or the water beyond,
seen or sensed water, sea or lake, you would stop still and gaze out
for a long time. Also when fireflies opened and closed in the pines,
and a star appeared, our only heaven. You taught me to live like this.
That after death it would be as it was before we were born. Nothing
to be afraid. Nothing but happiness as unbearable as the dread
from which it comes. Go toward the light always, be without ships.

© Carolyn Forché
Audioproduktion: Haus für Poesie / 2016

Lichthüter

Nacht ohne Schiffe. Nebelhörner rufen durch umfriedete Wolken, und du
lebst noch, zum Licht hin gewandt, als wärs ein von Mönchen gehütetes Feuer,
Dunkelheit, sternkrustig einst, totfinster nun, da du nach innen segelst.
Durch wilden Ginster und Seegras, durch Heide und reißende Wolle
ranntest du, zogst mich an der Hand, dass ich es einmal im Leben sähe:
das Wirbeln, Kreiseln von Licht, sein Schwirren, Licht, das nach den Verlorenen sucht,
seit der Zeit des Feuers, Zeit der Kerzen und hohlbauchigen Dochtlampen,
von Tran und Stoffdocht, Raps und Schmalz, Kerosin und Karbid,
die Signalfeuer, die brannten, an dieser tödlichen Küste im Turm von Hook.
Du sagst mir, bleib wach, sei wie der Linsenmacher, seine Lungen voll Glas,
als er starb, sei die blühende Eibe, wenn Bienen darin wimmeln, sei ihre
Bernsteinkathedrale und noch die Geister der Zisterzienser werden dir wohlgesinnt sein.
In einem gewissen Licht, wie nach Regen, in perlenden Wolken oder dem Wasser jenseits,
gewusstem oder gespürtem Wasser, Meer oder See, stündest du still und schautest
für lange Zeit. Auch wenn Leuchtkäfer aufglühten und erlöschten in den Kiefern
und ein Stern erschien, unser einziger Himmel. Du lehrtest mich, so zu leben.
Dass es nach dem Tod sein würde, wie es war, bevor wir geboren wurden. Nichts
zu fürchten. Nichts als Glück, so unerträglich wie das Grauen,
aus dem her es kommt. Geh auf das Licht zu, immer, sei ohne Schiffe.

Übersetzt von Daniela Seel