(Ars poetica)

32

Que cada palabra lleve lo que dice.
Que se a como el temblor que la sostiene.
Que se mantenga como un latido.

No he de proferir adornada falsedad ni poner tinta dudosa ni
añadir brillos a lo que es.       
Esto me obliga a oírme. Pero estamos aquí para decir la verdad.
Seamos reales.
Quiero exactitudes aterradoras.
Tiemblo cuando creo que me falsifico. Debo llevar en peso mis
palabras. Me poseen tanto como yo a ellas.

Si no veo bien, dime tú, tú que me conoces, mi mentira, señálame
la impostura, restrégame la estafa. Te lo agradeceré, en serio.
Enloquezco por corresponderme.
Sé mi ojo, espérame en la noche y divísame, escrútame, sacúdeme.

© Rafael Cadenas
Aus: Obra entera. Poesía y prosa (1958-1995)
Valencia, España: Editorial Pre-Textos, 2007
Audioproduktion: Fondo de cultura económica (FCE), Mexiko

(Ars poetica)

32

Möge das Wort enthalten, was es sagt.
Möge es wie ein Zittern sein, das sich aufrechterhält.
Möge es bleiben wie ein Herzschlag.

Weder werde ich drapierte Unwahrheit produzieren noch auf dubiose Tinte setzen
oder der Wirklichkeit irgendeinen Hochglanz verpassen.
All das zwingt mich, mir zuzuhören. Wir sind doch da, um die Wahrheit zu sagen.
Lasst uns wirklich sein.
Ich will erschreckende Klarheiten.
Ich zittre, wenn ich mich zu verstellen glaube. Ich muss meine Wörter herumschleppen. Sie haben mich in Besitz genommen, so wie ich sie.

Wenn ich danebenliege, nenne du mir – die du mich kennst – meine Lüge, zeig mir die Hochstapelei, reib mir das Unterschlagene unter die Nase. Ich werde es echt zu schätzen wissen.
Ich werd’ verrückt, wenn ich mit mir selbst übereinstimme.
Sei mein Auge, warte nachts auf mich und betrachte mich, klopf mich ab, schüttle 

Aus dem venezolanischen Spanisch von Geraldine Gutiérrez-Wienken und Marcus Roloff