Königreich des kleinen Fischs

Der Tag wird von Scherben zu Abend getragen.
Trockene Erde zwischen den Zähnen erinnert ans Lösen
des Kalksteins von Klippen, erfasst von vergangenen Zeichen
der Hand eines Toten. Sie gräbt in Archiven nach Namen.

Wie Tropfen von Säure, unnütz auf Stein, wird schwebend
der Abend zu Nacht getragen. Die Toten sind nachts
nicht sie selbst. Also schläft sie. Also denkt sie im Schlaf
an die Adern in Blättern des Ahorns durch die ohne Eile

das Leben entweicht in kleinen Portionen. Ans Schwanken
magerer Körper, an Strömungen, die plötzlich verschwinden
und Flüsse in Seen verwandeln, den Gestank, der sich bildet.
Die Nacht, wie sie ist, wird zu Morgen getragen.

© Yevgeniy Breyger
Audioproduktion: Haus für Poesie, 2019

Il grande regno del piccolo pesce

Il giorno è da schegge di sera ammantato.

Arida terra tra i denti, calcarei ricordi cadenti

da scogli, scavata da segni passati sulla mano

di un morto, frugante in archivi cercando dei nomi.

 

Come gocce d’aceto versato su pietra, eppure impotente,

così è la sera in notte mutante. I morti allora

son fuori di sé. E lei dorme. E dormendo lei pensa

alle vene delle foglie d’acero dalle quali lentamente in gocce

 

a piccole dosi la vita sfugge. A ondeggianti

corpi magri, alle correnti, che di colpo svaniscono

e i fiumi in mari maleodoranti tramutano.

La notte, così com’è, vien di mattino ammantata.

Traduzione: Francesca Malvestiti