ŽENSKO PISMO

Neću da budem poslušna i krotka,
Mazna kao mačka, privržena kao pseto;
Sa stomakom do zuba,
Sa rukama u testu,
Sa licem od brašna,
Sa srcem-ugljenom,
I njegovom rukom na mojoj zadnjici.

Neću da budem zastavica-dobrodošlica
Na njegovom kućnom pragu.
Ni zmija čuvarkuća pod tim pragom,
Ni zmija, ni Eva, iz priče o Postanju.

Neću da hodam između vrata i prozora,
Da osluškujem i razabiram
Korake od noćnih šumova.
Neću da pratim olovno pomeranje kazaljki,
Ni padanje zvezda –
Da bi se on pijan zaglibio u mene kao slon.

Neću da budem udenuta goblen-bodom
U porodičnu sliku:
Kraj kamina s klupčićima dece,
U vrtu s kučićima dece.

Pa ja, kao hlad-drvo,
Pa ja, kao zimski pejzaž.
Statueta pod snegom,
U venčanici s naborima i volanima
Odleteću u nebo.
Aleluja! Aleluja!
Neću mladoženju.
Hoću sedu kosu,
Hoću grbu i kotaricu,
Pa da krenem u šumu,
Da berem jagode
I skupljam suvarke.

Da je već sve za mnom,
I osmeh onog mladića
Tada tako drag
I ničim zamenjiv.

1988/89

© Radmila Lazić
Audioproduktion: Drugi program Radio Beograda / PEN centar Srbije

Frauenbrief

Ich will nicht gefügig sein und sanft, 

Schmusig wie eine Katze, ergeben wie ein Hund; 

Mit schwangerprallem Bauch, 

Mit den Händen im Kuchenteig, 

Mit mehlverschmiertem Gesicht, 

Mit einem zu Asche gewordenen Herzen, 

Und seiner Hand auf meinem Hintern. 


Ich will nicht die fröhliche Willkommensfahne sein 

An der Schwelle zu seinem Haus, 

Auch nicht die Hausschlange unter dieser Schwelle 

Nicht die Schlange noch die Eva aus der Genesis. 


Ich will nicht zwischen Tür und Fenster pendeln, 

Lauschen und auseinanderhalten 

Die Schritte und die nächtlichen Geräusche. 

Ich will nicht das bleierne Kriechen der Uhrzeiger verfolgen, 

Auch nicht den Weg der Sternschnuppen – 

Damit er sich dann, betrunken, wie ein Elefant in mich bohrt.


Ich will nicht mit Gobelinstichen 

Ins Familienbild gestickt sein: 

Am Kamin mit einer Kinderschar, 

Im Garten mit einer Hundeschar. 


Und dann ich als Schattenbaum, 

Und dann ich als Winterlandschaft. 

Eine verschneite Statuette 

Im Brautkleid mit Fältchen und Rüschchen 

Fliege ich in den Himmel. 

Halleluja! Halleluja! 

Ich will keinen Bräutigam. 


Ich will graues Haar, 

Einen Buckel und einen Korb, 

Und in den Wald gehen, 

Beeren pflücken, 

Reisig sammeln. 


Alles hinter mir lassen, 

Auch das Lächeln des Jünglings, 

Einst so lieb 

Und unersetzlich. 

aus: Radmila Lazić, Das Herz zwischen den Zähnen. Gedichte. Aus dem Serbischen von Mirjana Wittmann und Klaus Wittmann, Leipziger Literaturverlag 2011