[… wollte den Baum näher bestimmen]

 

… wollte den Baum näher bestimmen, rieb mich
an seinen Rinden, meine Begriffe das Fell eines Esels
die schlammverkrustete Haut eines Erdfroschs
im Herbst – rieb mich mit meinen Bäumen, Hölzern

und Baumgesträuchen, am Baum. Der sprach nichts
warf lediglich Borken, Reste von Vögeln, Blätter ab
aus Stockwerken, die sich der Sicht entzogen
mir auf das singende Haupt. Blieb wahr, unerreicht

in seiner Langsamkeit, Nähe, die aus unendlicher
Ferne mich anstieß, zu närrischen Sprüngen, traurigen
Laubgesängen – so lebten wir nebeneinander
zwei Wesen, nun, wenn er was sagte, war ich es  

wenn er schwieg. Lange dachte ich, ich sei allein
ein etwas vergröberter Käfer an seinem hölzernen Leib  
später indes, über Felder nach Haus gegangen
schien mir, nur er war allein, unter Sternen, Getier

das Regungen, Stile, und sei es nur in Begriffen
ihm antrug, sich rieb, ihn umkreiste, davonging
ich war nur eines von ihnen, und er genügte uns allen:
zur Sprache, zur Liebe, zum Fraß.

© kookbooks
Aus: Kolonie Zur Sonne. Gedichte
Idstein: kookbooks, 2008
Audioproduktion: 2009, Literaturwerkstatt Berlin

[Un homme mange une pomme dans le parc]

Un homme mange une pomme dans le parc
et les arbres se penchent tout autour de lui
l’herbe s’est écoulée des troncs
se bouscule à ses pieds
l’étang repousse les plantes sur la rive
l’homme croque un morceau de la pomme
et le fait tourner sur sa langue
en suce le suc et le broie
l’étang rétrécit derrière les buissons
les branches d’arbres pointent vers le haut
un animal grimpe le long d’un tronc
et saute et file à travers la pelouse
au-delà de la verdure au bord de la rue
repasse par l’étang à travers les buissons
vers un homme qui joint ses mains
sur la pelouse au loin dans un parc.

Traduit par Éric Suchère & Kim Andringa