Lutz Seiler
deutsch
La lettre du sixième sens
Ma lettre portée par ellipse
ai demandé aux mots
toutes voiles fermées
de prendre le poids de l’oiseau
en plein vol
de rendre rapport d’écriture
et de déraison
de mélodie d’extravagance
Même en me trompant de parcours
mêlant la longue syncope des arcs-en-ciel
aux phrases séquestrées des réverbères
je n’ai toujours eu qu’un seul galop
la phrase mutilée
l’ordre des vertébrés
Celui qui crie trop fort
n’entend pas l’orage déchiré de ta bouche
dans ma vie qui se défait et se refait
comme une chevelure
Celui qui ne crie pas assez
n’entend pas la voix du silence
c’est à mourir de rire !
les hommes n’ont plus de couilles
mais des légendes
des blessures miaulantes
J’ai remis vois-tu
mon vêtement de marginalité
Je vais encore dans le sens des miroirs
Le temps que j’habite n’a pas de portes.
Aus: Les cinq lettres
Port-au-Prince : Imprimerie Natal, 1992
Audioproduktion: 2002 M. Mechner, literaturWERKstatt berlin
Brief des sechsten Sinns
Mein Brief, den die Ellipse trägt
habe die Worte gebeten
bei hängenden Segeln
das Gewicht der Vögel anzunehmen
im Sturzflug
vom Schreiben zu erzählen
und der Unvernunft von
Unerhörtem
Auch wenn ich mich in meiner Gangart täuschte
die lange Synkope des Regenbogens mischte mit
unter den Laternen eingefangenen Sätzen, hatte
ich doch immer nur diese Gangart
den verstümmelten Satz
die Ordnung der Wirbelsäule
Wer zu laut schreit
hört das aus deinem Mund gerissene Gewitter nicht
in meinem wie Haar, das sich zerzaust
und wieder stillgelegten Leben
Wer zu wenig schreit
hört nicht wie das Schweigen spricht
zum Totlachen!
diese Menschen ohne Trieb
nichts als Legenden und
Katzenjammer aus Blessuren
Schau, ich hab sie wieder angelegt
meine Marginalität
Ich gehe auf den Spiegel zu. Keine Türen
kennt die Zeit, die ich behause.
© Lutz Seiler