Doma

Západ. Keř po keři plál.
Vždy jeden tón. Vysoký. Podrážděný.
Vzduch kolem silnice. Sytý jak stěny.
Hrušně se leskly. Stál jsem. Pak
tma jako fistule trnula nad krajinou,
vylétl reflektor, bleskové kino:
osiky byly jak z alpaky.

Silnice – černé vlny, profily a desky,
a promítání černobílé humoresky,
nic nechci, jen se dívat, dívat, dívat,
stržen – ale jen jako divák.

Ztratit se věcem, ztratit věci.
Ztratit se krajině, ztratit krajinu.
Psát oči.

© Petr Borkovec 1998
Aus: Feldarbeit. Gedichte. Zweisprachig. Aus dem Tschechischen von Christa Rothmeier.
Wien: Edition Korrespondenzen, 2001
Audioproduktion: CD Otto Sander und Petr Borkovec lesen Petr Borkovec: Feldarbeit. Gedichte. Zweisprachig.
Aus dem Teschechischen von Christa Rothmeier.
Wien: Edition Korrespondenzen 2001.

Daheim

Sonnenuntergang. Strauch um Strauch entflammt.
Immer nur ein Ton. Hoch. Aufgebracht.
Die Luft entlang der Straße. Dicht wie eine Wand.
Die Birnbäume glänzten. Ich stand da. Dann,
starr wie eine Fistelstimme hing Finsternis über dem Land,
das Licht eines Scheinwerfers flog empor, ein Kino aus Blitzen,
die Espen waren wie aus Alpaka.

Die Straße – schwarze Wellen, Profile und Platten,
eine Stummfilmgroteske in Schwarz-Weiß,
ich will nichts, nur schauen, schauen, schauen,
hingerissen – doch wie ein Zuseher nur.

Sich an die Dinge verlieren, die Dinge verlieren.
Sich an die Landschaft verlieren, die Landschaft verlieren.
Augen schreiben.


                                August–September 1996

aus: Petr Borkovec: Feldarbeit. Gedichte. Zweisprachig. Aus dem Tschechischen von Christa Rothmeier. Wien: Edition Korrespondenzen 2001.