Schweigen, das ist so eine lange Lindenallee
wo die Wörter den Hals zuschwellen wie eine Allergie,
und es scheint, als sei aus diesen sommerverblichenen Wolken
noch niemand herabgefallen –
kein traumverlorener Engel
kein ausgerissener Flaum Schnee
jemand, der zufällig da ist,
gibt mir alltägliche Dinge zu verstehen:
wenn du allein am Lebensrand entlang gehst
halt dich am Geländer fest,
wenn du einatmest, atme aus
und warum nicht im unpassenden Moment
Einzelheiten eines anderen Zeit-Raums erwähnen,
und an jedem Abzweig zieht das
Gedächtnis speckige Karten hervor,
auf denen es keinen Raum gibt für Begegnungen
und keinen Raum für Zärtlichkeit,
aber immer Raum bleibt für Verlust …
denn eigentlich ist das Leben das
was wir verloren haben,
nicht erkennen konnten auf den Daguerro- und Stereotypen,
denn meistens versagt das Gedächtnis
denn meistens sind die Karten gezinkt
denn alle Wörter, so man Karten und Gedächtnis glauben mag, sind lindwurmig.