Moja pesma

Duša je moja bogat seljak,
          pijan veseljak, u zavičaju.
Miluje golu ženu što spava, tvrdo, ko pleća gojnih krava,
u žitu, kud noći pune crnih vrana, padaju.

Svet je prošla samohrana,
u krvavom plaštu šeržana,
ko ubica.
Stajaše tužna, zavejana,
na straži, u kapijama,
brkata, blago nasmejana.
Kraj crkve tuđe i nepoznate,
zapaljene,
u duge, jasne, tople noći,
kad krekeću žabe barske,
grlila je razne žene.    
A danju je čuvala dvorove carske
i korakom brojala sate.

Na javi je duša moja bogat seljak,
veseljak.

Samo u snu, ko Mesec bleda
i tako ko on nevesela,
po svetu bludi.

Gondola jedna ćutke je skrije
u bezdane vode Venecije,
sanu, umornu, razočaranu,
na karnevalu.

I kad tu njen gitar zazvoni,
od pesme što plače i voli,
svu vodu, zvona, i maske, tamo,
noć toliko zaboli:  
da ućute i pitaju tijo,
„Kakav je to Slaven bio,
na Rivi dei Skjavoni?"


Ilanča 1918

© Miloš Crnjanski Fondation

Mein Lied

Meine Seele ist ein reicher Bauer,
ein fröhlicher, ein schlauer,
in der Heimat.
Liebkost sie eine nackte Frau im Schlaf,
hart, wie Schultern, gut genährt, vom Schaf,
stürzen die Nächte, voll schwarzer Krähen,
in die Saat.
 
Sie hat durchwandert die Welt auf sich gestellt,
im blutigen Mantel des Sergeanten, halb Held
halb Mörder.
Traurig aufgepflanzt ist sie und hält
Wache, am Tor, gequält
im Schnurbart ein mildes Lächeln.
 
Neben einer Kirche, fremd und unbekannt,
geriet sie in Brand,
in langen Nächten, klar und warm,
beim Konzert der Frösche im Morast,
hielt sie viele Frauen im Arm.
Tags hat sie bewacht des Kaisers Palast
und gezählt, wie die Zeit ging ins Land.
 
Wach ist meine Seele ein reicher Bauer,
ein schlauer.
 
Nur im Traum, blaß wie der Mond,
ihm gleich unverschont,
irrt sie durch die Welt.
 
Eine Gondel versteckt sie einsilbig
in den grundlosen Wassern von Venedig,
müde, schläfrig, schal,
ist sie beim Karneval.
 
Und dann, wenn beim Gitarrenklang
von Tränen und Liebe ein Gesang
das Wasser, die Glocken, Kostüm und Kleid,
die ganze Nacht erfüllt mit Leid,
daß verstummend alle leise fragen:
„Wessen Slawen war das Klagen
an der Riva degli Schiavoni?“
 
 
Kaserne in Komoran, 1918.

Aus dem Serbischen von Viktor Kalinke, nach einer Vorlage von Stevan Tontić
© ERATA 2008