Moments Bearing No Notation

I run down the airport corridors
willing time to be still,
and, impossibly, catch the flight.
I sleep all day and in the evening walk
to the twilight waiting by the lake,
my body a heavier part of the dusk.

The lake looks obsidian turned
to slate by sudden rain
droplets widen into momentary
silver mouths under the jetty
the glint of insects on the reeds scattered
like sequins on the thickening fall
solo violin of a gull call –
moments bearing no notation.

© Gabeba Baderoon
Aus: The Museum of Ordinary Life
Stuttgart: DaimlerChrysler , 2005
Audioproduktion: 2005, M.Mechner / Literaturwerkstatt Berlin

Momente ohne Vermerk

Ich renne durch die Flughafengänge
will, dass die Zeit stehen bleibt,
und will doch den Flug noch erreichen.
Ich verschlafe den Tag und am Abend laufe
ich durch die Dämmerung, die um den See her wartet,
mein Körper, ein erschwerter Teilhaber am Staub.

Der See sieht aus wie vulkanisches Glas
das im jähen Regen Schiefer wird
Tröpfchen weiten sich zu momentanen
Silbermündern unter dem Steg
schimmern Insekten im Schilf versprengt
wie Pailletten im heftigeren Schauer
Geigensolo eines Möwenschreis -
Momente ohne Vermerk.

Übersetzt von Monika Rinck