Elke Erb, Olga Martynova
deutsch
ПТИЦЫ БРЕЮТ ПОДМЫШКИ ПЕРЕД НОЯБРЬСКИМИ
Засохший серпантин давно ушедшего лимона,
стол в заусенцах и глазках.
И в щелке маленький голодный насекомый,
Но этого не видно никому.
А тут еще птицы, да хоть воробьи –
клюв, перья, подмышки.
Подмышки клювами скребут, как выбривают,
но подмышек и подавно не видно никому.
(Не)ви(д/н)ен сон власатых птиц,
а утром сна слышны излишки.
А птицы лысые в клетушках, хоть летают,
Но их полет невидим никому.
Лимонной корки плесень – камень-лабрадор,
кто забыл ее с лета на дачном столе,
придет ли за ней, найдет лабрадор?
Сок осенних деревьев – скудеющий дар
многого знанья – кому?
Audioproduktion: Literaturwerkstatt Berlin, 2012
DIE VÖGEL RASIEREN SICH DIE ACHSELHÖHLEN VOR DEN NOVEMBER-FEIERTAGEN
Die verdorrte Luftschlange einer längst dahingegangenen Zitrone,
ein Tisch mit Splittern und Astaugen.
Ein kleines hungriges Insekt in einer Ritze.
Aber niemand schaut.
Und da sind noch die Vögel, meinetwegen Spatzen –
der Schnabel, die Federn, die Achselhöhlen.
Kratzen sich mit dem Schnabel unter den Achseln, als rasierten sie sie.
Aber ihre Achselhöhlen sieht ja erst recht keiner.
Niemand sieht die Träume der gefiederten Sänger,
vom geträumten Fest den Rest kann der Morgen haben.
Die kahlen Vögel in Käfigen, freilich, sie fliegen,
aber niemand sieht den Flug.
Die Zitronenschale im Schimmel – wie Labradorstein,
wer ließ sie dort auf dem Sommertisch liegen,
kommt zurück zu ihr, findet Labrador vor?
Der Saft der herbstlichen Bäume – die karger werdende Gabe
der vielen Kenntnisse – wem?
Erschienen in: Von Tschwirik und Tschwirka, Literaturverlag Droschl Graz – Wien 2012.