Timo Berger

deutsch

UN APARATO MUY TRISTE

Quiero aprovechar un ruido oscuro
quiero aprovechar
la cara
blanca
de una madre
bajo la sombra raleada de una parra.

Son las once y a cada rato subo a la terraza para ver
los patrulleros saliendo del garage de la comisaría;
vacilante, uno llega a la esquina y antes de que el
semáforo se ponga en verde, el rati acelera y prende
la sirena. Algo de viento cruza en lentas ráfagas,
seca el poco de agua que resta de los chaparrones de
tarde. No hace frío y un amigo hablaría de cervezas
pero ahora estoy solo.

Quiero aprovechar
madre
la palabra
la cara
la penumbra de un recuerdo
un resto de ruidos
motores
la huella
la respiración
la boca
abierta
de una rubia sentada
en una cama
una noche
-un invierno-.

Hacia el fondo, hacia el centro, un movimiento en
espiral. Alguien habrá estado, pienso, temprano,
hojeando suplementos de espectáculos; eligiendo
entre avisos diminutos que prometían -gratis-
recitales y teatro. Alguien marcó un número de
teléfono y preguntó que vas a hacer, nada, salir
a comprar cigarrillos. Fumar.
Fumar en aulas
vacías
en paradas
de colectivos
fumar
nerviosos
tranquilos guardar
humo
en los pulmones
después
dejarlo ir.
en una sala
de hospital
una espera
una mujer
busca
fuego
pregunta
por fuego
a enfermeros/camilleros
no hay fuego
dicen
ha dejado de llover
piensa ella
y no hay fuego
no hay
a esta hora
kioscos abiertos
dicen
y ella piensa en muchas cosas
pero lo realmente preocupante es que no hay fuego.

Silencio.
Primero es el sonido largo de una frenada. Un sonido
que va engordando y que durará pocos segundos, y si
bien supongo que no son menos de dos cuadras las que
me separan de esos dos autos que tal vez están a pto
de chocar, igual mi cuerpo se prepara, encogiéndose,
para amortiguar un golpe que, obviamente, no va a
recibir: tengo que escribir eso, Y tengo que escribir,
además, que después paso dos horas mirando la bolsa
de basura que debí haber sacado antes de las diez.

Entonces yo debo cantar
debo aprender
a leer música
por ejemplo
saber
lo que es una nota
un tono
debo aprender lo que no es
entonces yo quiero cantar
aprender a decir
cantando
lo mismo qué
sin música
y sin embargo no puedo
no se lo que es
lo que no es
no sé
no sé porqué a veces me distraigo
cambiando el dial de la radio
que todos sabemos que es
una operación muy triste: hablo
de buscar una linda canción
entre tantas noticias y partidos de fútbol.
Hablo de encontrarla y que se oigan,
detrás, descargas de una tormenta eléctrica.
Hablo de eso, ¿no?

© D.R.
Audioproduktion: Timo Berger / M.Mechner, Literaturwerkstatt Berlin

EIN SEHR TRAURIGER APPARAT

Ich will ein dunkles Geräusch benutzen
Ich will
das weiße
Gesicht
einer Mutter
im Schatten sich rankender Weinreben benutzen.

Es ist elf, und immer wieder steige ich auf die Terrasse, um
die Streifenwagen aus der Garage des Kommissariats fahren zu sehen;
stockend, einer erreicht die Ecke, noch bevor die Ampel auf
Grün schaltet, beschleunigt der Wagen und stellt die
Sirene an. Einige schwache Windstöße wehen,
es ist spät, nicht kalt, und ein Freund würde von Bier sprechen,
aber jetzt bin ich allein.

Ich will
die Mutter
das Wort
das Gesicht
die Dunkelheit einer Erinnerung benutzen

Reste eines Geräuschs
Motoren
die Spur
die Atmung

der offene
Mund
einer auf einem Bett
sitzenden Blonden
eines Nachts
– im Winter.

Auf den Grund, zur Mitte, ein spiralförmige
Bewegung. Jemand muss da gewesen sein, denke ich, in der Frühe
die Kulturbeilagen durchgeblättert, aus winzigen
Anzeigen ausgewählt haben, die – gratis –
Konzerte und Theateraufführungen versprechen. Jemand strich eine Telefon-
Nummer an und fragte, was wirst du machen, nichts, Zigaretten
holen gehen. Rauchen.

Rauchen in leeren
Sälen
an Bus-
Haltestellen
nervös
rauchen
ruhig den Rauch
in den Lungen
zurückhalten
dann ihn
ziehen lassen.

In einem Saal
im Krankenhaus
wartet eine

eine Frau
sucht nach
Feuer
fragt
die Krankenschwestern
nach Feuer

Es gibt kein Feuer
sagen sie
es hat aufgehört zu regnen
denkt sie
und es gibt kein Feuer
es gibt
jetzt keinen
geöffneten Kiosk
sagen sie
und sie denkt an viele Dinge
aber wirklich beschäftigt sie nur, dass es kein Feuer gibt

Stille...

Zuerst das lange Kreischen einer Bremse. Ein Geräusch,
das anschwillt und wenige Sekunden andauert, und auch wenn
ich davon ausgehe, dass es weniger als zwei Blocks sind, die mich
von jenen zwei Autos trennen, die vielleicht kurz davor sind,
zusammen zu stoßen, stellt sich mein Körper darauf ein, krümmt sich,
um einen Schlag zu abdämpfen, den ich, offensichtlich, nicht
empfangen werde; ich muss dies schreiben. Und ich muss außerdem
schreiben, dass ich danach zwei Stunden die Müll-
beutel ansehe, die ich vor zehn Uhr hätte hinausstellen sollen.

Danach muss ich singen
muss ich lernen
Musik zu lesen
zum Beispiel
um zu wissen
was eine Note ist
ein Ton

Ich muss lernen, was es nicht ist

Danach möchte ich singen.
lernen, im Singen
dasselbe
zu sagen wie
ohne Musik
und trotzdem kann ich es nicht

Ich weiß nicht, was es ist
was es nicht ist
ich weiß nicht

ich weiß nicht, warum ich mich manchmal damit ablenke,
am Rädchen des Radios zu drehen.
Wir wissen alle, dass dies
eine sehr traurige Handlung ist, ich spreche
davon, ein schönes Lied zu chen
unter all den Nachrichten und Fußballspielen.
Ich spreche davon, es zu finden, und dass ihr dahinter
die Entladungen eines elektrischen Sturms hören sollt.
Davon spreche ich, oder?

Übersetzt von Timo Berger