Zagrljaj

Obruči što grle bačvu punu gorkog
Vina. To su bili naši dani.

Trpki ukus crnice, uporno proticanje reka,
(kao proticanje krvi kroz vene i arterije)
Šum lišća, i talasi koji su
Borama pokrivali jasno lice mora.
Varka, koju smo svi voleli.

Nema više prepoznavanja,
Prisnog smeha oblaka.
I let laste,
Nestašno prevrtanje po vazduhu,
Mi ipak nismo razumeli.

Telo bi svaki od nas
Radije bio svukao:
Osećali smo ga kao tkaninu
Čije se niti brzo paraju.

Sada, okruženo zidovima
Koje pokriva sloj guste mahovine,
Ostalo je samo srce.

Krv se kao končić dima
Izvija ka nebu.

Nema više ni srca.

Dušo, umij svoje
Razgorele obraze snegom.

Čuju se samo još damari,
Kotrljanje zvezda niz nebo.
Kao u mračnoj kutiji, tišina
Koja opija; zagrljaj
U kome nema nikoga.

© Vojislav Karanović
Aus: Živa rešetka
Novi Sad : IP Matica srpska, 1991
Audioproduktion: 2006, M.Mechner / Literaturwerkstatt Berlin

Die Umarmung

Reifen, die ein Fass umarmen, voll mit bitterem
Wein. Das waren unsere Tage.

Herber Geschmack von Humus, beharrlich strömt der Fluß
(wie das Blut durch Venen und Arterien strömt),
Rauschen von Laub und Wellen, welche
Das klare Gesicht des Meeres runzelten.
Eine Täuschung, die wir alle mochten.

Kein Wiedererkennen mehr,
Nicht anheimelnd lächelten die Wolken.
Und den Flug der Schwalbe,
Ihr übermütiges Sich-Schwingen durch die Luft
Haben wir ohnehin nicht erfaßt.

Den Körper hätte jeder von uns
Lieber abgestreift:
Wir nahmen ihn wahr wie ein Gewebe,
Dessen Fäden sich rasch auflösen.

Jetzt, umgeben von Mauern,
Die eine dichte Moosschicht bedeckt,
Ist einzig das Herz geblieben.

Wie ein dünner Faden von Rauch
Windet das Blut sich zum Himmel.

Es gibt auch kein Herz mehr.

Seele, wasche deine
Lodernden Wangen mit Schnee.

Zu hören sind nur noch die Pulse,
Sterne, die vom Himmel holpern.
Wie in einer dunklen Schachtel, eine Stille,
Die berauscht; eine Umarmung,
In der keiner ist.

Übertragung: Elke Erb
(Interlinear: Tatjana Petzer)