تحب التي هي وهم

المسافة منفى..
لنا وجهنا.. أو لنا وُجهتانا
الطريق الذي لم يعد واحداً
الطريق/ الطريقان
أغيب شمالاً
وحين تغيب شمالاً
أسمّيك جرح الجنوبِ
الجنوب: الشمال.


المسافة جوعْ..
كم مضى يا صديق الرغيف وحزن
الأغاني.. أمازلت تهوى سماع المواويل:
(يا صاح أنا خوك لو جار الدهر صاحبك / سكران بمودتك..) الوقتُ،
تعوي دقائقه السود، أمازلت
تغفو على وعده؟ وتسكر في وتر العود / المواعيد ماءٌ. وتلك التي خلفنا
لا تفي بالوعودْ.

المسافة برد..
وكل اللواتي / الحبيباتُ
حين تركنَ على جسدي خيبة الثلج،
لم ينتظرنَ طويلاً.. تزوَّجنَ.
أنجبنَ حشد صغار.. فهل من أحبتكَ
غابت - كباقي النساء؟ وهل..
هل تزوجت أيضاً - ككل الرّجال
الذين تخون حبيباتهم؟
وأنجبتَ؟
هل يشبهونكَ؟
هل أنت أنت.. كما كنت ماءً عصياً؟
تحب التي لن تراك على شارع
الريح، أو عند ناصيةٍِ
وتحبّ التي هي وهمٌ.. وتقرأ جرحكَ فيها
أمازلت تقرأ؟
لمن تقرأ الآن؟!
أمازلت تكتب سردا - كحزنك - أجمل مني
وتتركني عالقا في شراك القصيدة.

المسافة أفعى..
وتلك البلاد ترقطُ جلد المسافة
بالموتِ..
والصدفة الموتِ..
والموتِ هذا المفاجئ..
تنفث أيامها / الصّهدَ في وجهنا
أو على وجهتينا
البلاد التي لم تعد واحدة
البلاد / البلادين
أرتب منفاك فيّ، ومنفاي فيك
(كلانا يقطر منفى)
وحين تغيب جنوبا
أسميك جرح الشمال
الشمال: الجنوب.

© Mohammad Al-Nabhan
Audioproduktion: Literaturwerkstatt Berlin 2009

Du liebst die, die vor den Spiegeln sich auflöst

Die Entfernung ist ein Exil …
Wir haben unsere Gesichter ... zwei Richtungen der Gesichter
Der Weg, der sich verzweigt
Die beiden Wege / die Wege der Wege
Ich verschwinde nach Norden
Und wenn du in einen anderen Norden abreist
Nenne ich dein Verschwinden die Wunde des Südens
Den Süden im Norden den Süden.

Die Entfernung ist ein Hungertuch …
Wie viel Zeit ist verronnen, Freund des Brotfladens, den wir teilten
Und eine traurige Musik ... Liebst du noch immer die Gesänge des mawwal:
(»O Freund, dein Bruder bin ich, Berserker des Schicksals, das dich verlässt /
Trunken von einem Freundschaftsbecher …«)
Die Zeit, ihre schwarze Stundenmutter schluchzt, und du schlummerst noch
Über dem Versprechen auf Zeit? Und berauschst dich an der Gitarrensaite.
Die Verabredungen sind Gräben aus Wasser. Die Dinge, die wir hinter uns ließen
Wissen nichts von einem immerwährenden Kalender.

Die Entfernung ist kontinentale Kälte …
Und alle / die Hingeliebten
Die auf meinem Körper den Enttäuschungsschnee anhäuften
Warteten nicht sehr lange ... sie heirateten den Erstbesten
Sie gebaren eine Kinderarmee ... So verschwand jedes Mal
Wer dich liebte schnell – und der Rest der Frauen?
Hast auch du sie geheiratet – wie alle anderen Männer
Deren Angebetete sich hintergingen, in dem sie gingen.
Bekamst du stolze Söhne?
Sehen sie dir ähnlich?
Bist du noch derselbe … reißendes Wasser, das den Lauf ändert?
Du liebst die, die dich auf dem zugigen Marktplatz nicht sehen wird
Oder die, an der Ecke zum Kaufhaus
Du liebst die, die vor den Spiegeln sich auflöst ... und du liest deine Wunde in ihr
In ihrem Spiegel. Liest du noch Bücher?
Wen liest du im Kometennebel, im Spiegel?
Schreibst du noch immer Geschichten – die wie Kummerdisteln – schöner sind als ich
Und lässt mich hängen in den Spinnweben des Gedichts.

Die Entfernung ist eine sich häutende Schlange …
Dieses Land hier übersät die Entfernungen der Haut mit Geburtenflecken
Bis zum Tod ...
Zufall des Todes, der eine achtstellige Nummer wählt
Tod, dieser plötzliche Schlangenbiss
Giftheißer Wüstenwind weht über die Gesichter
Auf unseren beiden Gesichtern der Richtungen
Die Länder, die sich verzweigen an Ausfahrten
Die Länder, die Länder der Länder
Ich ordne deine Exile in mir, die Briefe, du meine
(Wir beide triefen vor Brackwasser-Exilen)
Und wenn du nach Süden aufbrichst
Nenne ich deine Reise die Wunde des Nordens
Den Norden im Süden den Norden.

Deutsche Fassung von Tom Schulz.
Die Übersetzung entstand im Rahmen des Übersetzungsworkshops Versschmuggel. Eine Karawane der Poesie.