[Ayer, mientras dormía, tu vestido]

Ayer, mientras dormía, tu vestido
flameó sobre mí, ávido, escarlata,
en alto sus hilvanes indecisos,
la sisa, el dobladillo, las costuras,
las sendas nacaradas del escote,
así llegaba ayer mientras dormía
entre las duras sábanas la seda
febril de tu apariencia, así con vos
el resplandor de Nadie y su después,
aquella incrustación del vasto pliegue,
aquello tan ceñido, aquel vaivén
sobre lo repulsivo de la nada,
ayer, mientras dormía, tu vestido
se desnudó de vos entre mis piernas.

© L.O.T. und Nuevohacer
Aus: Aquel corazón descamisado
Buenos Aires : Nuevohacer, 2002
Audioproduktion: 2004, Goethe Institut Buenos Aires

[Gestern, während ich schlief, dein Kleid über mir]

Gestern, während ich schlief, dein Kleid über mir,
es flatterte, gierig und scharlachfarben,
oben nur lose zusammengeheftet
das Ärmelloch und der Saum und die Nähte,
perlmuttern waren die Pfade des Ausschnitts,
so kam es gestern hier an, während ich schlief
zwischen den groben Bettüchern die Seide,
fiebrige, deiner Erscheinung, und mit dir
der Schimmer von Niemand und dessen Nachher,
diese Applikation der weiten Falte,
dies Enganliegende, dieses Hin und Her
über dem Schauderhaften des Wiedernichts,
gestern, während ich schlief, dein Kleid über mir
zog sich dich aus zwischen meinen Beinen.

Aus dem Spanischen von Uwe Kolbe